Was ist eigentlich das EGO? | von Jeanette Richter

Der Zeitwellen-Blog

“Es ist nie zu spät, so zu sein, wie man gerne gewesen wäre.”

George Elliot

Was ist eigentlich das EGO?

18. Okt, 2022 | Spiritualität & Ein Kurs in Wundern

Sicherlich ist Dir der Begriff „Ego“ schon mal irgendwo begegnet.

In vielen spirituellen Schulen, aber auch in der Psychoanalyse (wo es allerdings etwas anders gebraucht wird), kommt das „Ego“ sehr häufig vor.

Und in meinem Coaching-Programm RE:MEMBER! benutze ich den Begriff „Ego“ als Synonym für den Ego-Verstand, der uns von unserem „wahren“ Selbst zu trennen scheint. Doch was ist das Ego überhaupt und wie kannst Du lernen, seine Macht nach und nach einzudämmen?

Darum soll es in diesem Artikel und den dazugehörigen Podcastfolgen #53 und #54 gehen. 

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Was ist das Ego überhaupt?

Das Ego ist eine „ver-rückte“ Sichtweise oder „falsche“ Geisteshaltung, die immer darauf bedacht ist, sich zu verteidigen, zu rechtfertigen, zu urteilen und verantwortlich für den ganzen „Schlamassel” in Deiner Welt.

Es ist der Teil, der Dich manchmal nachts nicht ruhig schlafen lässt oder Dich am Tag mit stresserfüllten Gedanken plagt.

Dein Ego ist der menschliche Teil in Dir, der glaubt von GOTT, also der Harmonie, getrennt zu sein.

Wenn Du Schwierigkeiten mit dem Wort GOTT hast, dann setz dafür einfach Universum, das Leben, die Liebe, Sein, die Quelle, die Schöpfung oder Alles-Was-Ist ein. 

Wir alle haben ein Ego! Es gehört quasi zum Menschsein dazu.

Sobald Du geboren wirst, ist Dein Ego gleich mit am Start.

Doch Deine Aufgabe ist es, Dein Ego immer besser kennenzulernen.

Abschaffen kannst Du es nicht und das ist auch gar nicht notwendig. Aber Du kannst es integrieren und damit Dein Stresserleben merklich reduzieren.

Denn Dein ganzer negativer Stress kommt ja vom Ego. Und daher kann Dir Dein ganzer Stress auch dabei helfen, mehr und mehr aus dem Gedankensystem der Angst in ein System der Liebe zu wechseln.

Joan de Groot (eine Lehrerin von Ein Kurs in Wundern) beschreibt das Ego als Teil von „3 Beratern“, die Dir hier auf der Erde zur Seite stehen:

Dein Ego, Dein Unterbewusstsein und Dein Höheres Selbst oder Innerer Lehrer.

Und jeder dieser 3 Berater hat eine wichtige Aufgabe oder Funktion.

Dein Ego ist dabei der lauteste Berater, denn es plappert Dir bei allem was Du tust oder nicht tust ständig dazwischen. Es kommentiert, analysiert, wertet, verurteilt und sorgt für ziemlich viel Verwirrung und Stresserleben in Deinem Kopf. Denn es will immer bestimmen und über alles in Deinem Leben die Kontrolle behalten.

Das vorrangigste Gefühl des Ego’s ist die Angst.

Doch Du brauchst Dein Ego, um Erfahrungen zu machen. Ohne Dein Ego könntest Du zum Beispiel das hier gar nicht lesen. Du brauchst daher einen Verstand mit Ego-Bewusstsein.

Deshalb ist das Ego auch kein Fehler, sondern eher eine Chance. Eine Chance der Selbstentwicklung in dieser Welt der Polarität.

Die Chance, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen und an ihnen zu wachsen. Ohne das Ego wäre das nicht möglich.

Denn Deine Seele will sich ja weiterentwickeln und wo und wie könnte sie das besser, als in einer dualen, polaren und materialistisch geprägten Welt, in der Gegensätze existieren und Haben mehr zählt als Sein.

Ohne Dein Ego könntest Du den Unterschied von Angst und Liebe gar nicht erkennen.

Die 3 Aufgaben Deines Ego

Dein Ego hat sich 3 Aufgaben an seine Brust geheftet:

1. Das Ego will Informationen sammeln

Dein Ego sammelt über Deine Sinnesorgane alles ein, was es über diese Welt zu sammeln gibt.

Es will dabei alle Eindrücke verstehen und diese einordnen. Doch das ist natürlich viel zu viel.

Daher versucht das Ego aus dieser Datenflut diejenigen Informationen herauszufiltern, die für Dich und Dein (Über-)Leben bedeutsam erscheinen oder Dein Leben bedrohen könnten.

Das macht es durch wahrnehmen, beobachten, be- und verurteilen, bewerten, verdrängen, Fehler machen und … ständiges Hinzulernen!

Hierbei hat das Ego eine echt clevere Strategie „erfunden,“ denn es hat die Tendenz, all die Anteile, die ihm unangenehm erscheinen, ins Unbewusste „auszulagern“, diese also zu verdrängen. Darauf hast Du dann zunächst keinen Zugriff mehr. Sie scheinen einfach weg zu sein!

Aber sie sind nicht weg. Sie wurden nur in den dunklen Keller Deiner Psyche verpackt. Diese verdrängten Anteile Deiner Psyche oder Seele werden daher auch Schatten genannt. Sie führen eine Art Schattendasein. 

2. Das Ego will Dein „Ich“ beschützen

Dein Ego will Dir weismachen, dass Du Dein Körper bist. Doch Du bist nicht Dein Körper, Du hast nur einen Körper.

Dein Körper ist das Zuhause Deines Egos.

Mit Deinem Körper erscheint es Dir so, als wären alle anderen Menschen von Dir getrennt: „Dort ist Paul und da ist Peter und hier, hier bin ich!“ Und Dein Ego glaubt, dass es Dich vor „den anderen“ beschützen muss und auch vor den Gefahren der Welt. Denn für das Ego ist die Welt ein gefährlicher Ort. Nirgends ist man sicher. Alles und jeder ist potentiell gefährlich und kann “das Ansehen des Ich“ gefährden oder dieses verletzen.

Das merkst Du zum Beispiel an Gefühlen wie Neid, Groll, Ärger, Wut, Angriffslust, diffusen Ängsten, Verteidigungsstrategien oder Rachegefühlen. Hier wird Dein Schatten reaktiviert. Was es damit auf sich hat, erläutere ich Dir später.

Und Dein Ego hat Angst vor dem Tod. Denn wenn Du stirbst, stirbt auch Dein Ego. Daher wird es zunächst alles dafür tun, damit Du Dich nicht mit der Tatsache Deiner Endlichkeit beschäftigst.

Dein Ego ist der absurde Glaube, Du seiest getrennt von der Welt, den anderen, Deinem Schöpfer, der Liebe … allein, einsam und verlassen. Zurückgelassen in einer chaotischen Welt!

Es will Dich klein und abhängig halten. Es will die Kontrolle über Dein Leben behalten. Und es macht Dich glauben, Du seiest nicht gut genug, fehlerhaft oder irgendwie nicht richtig! Das nennt man limitierende Glaubenssätze. Diese entstehen durch Dein Ego.

Zudem gaukelt Dir Dein Ego vor, es sei Du und dass es nichts Weiteres gäbe.

Wenn Du Deinem Ego-Verstand glaubst, führt das dazu, dass Du Dich von Deiner Inneren Stimme, dem weisen Teil in Dir und Deinem Unterbewusstsein, dem wissenden Teil in Dir, abkoppelst und Dich von der Quelle Deines Lebens (ich nenne das GOTT) getrennt fühlst.

Dann erlebst Du Dein Leben als schwer und hart und glaubst, für Dein Glück kämpfen zu müssen.

Wenn Du vollkommen mit Deinem Ego-Verstand identifiziert bist, dann glaubst Du Deinem Verstand, was er über Dich zu sagen hat. Du glaubst seinen zumeist negativen und destruktiven Meinungen, seinen Annahmen, seinen Werturteilen und Bewertungen über Dich, die anderen und diese Welt. Dann wird Dein Leben anstrengend und stresserfüllt.

Aber Vorsicht! Das Ego ist ein Meister im Tarnen und Täuschen. So schlüpft es auch gerne in Ego-Rollen und kann dann auch als Dein „spirituelles Ego“ in Erscheinung treten. Dann denkst Du plötzlich, dass Du schon alles weißt und verhältst Dich auch so. Doch die Angst bleibt. Das ist Ego!

3. Dein Ego will Deine Individualität sicher stellen

Dein Ego will wissen, wer Du bist und was Dich ausmacht.

Daher stellt es häufig Fragen, wie z. B.: „Was kann ich gut? Was mache ich gut? Was macht mich einzigartig oder besonders? Welche Eigenschaften habe ich? Welche Rollen spiele ich? …“

Aus diesem Grund heftet es Dir auch jede Menge Etiketten und Bewertungen ans Revers z. B.: intelligent, doof, schlau, witzig, groß, schlank, gut aussehend, stark, schwach, Mutter, Vater, Tochter, Sohn, Bankangestellter, Lehrerin, Deutsche, Europäer, Veganer, …

Dadurch wird Dein EGO zu Deinem ICH. Es hält sich für DICH und trennt Dich damit aus dem WIR und dem ALLES-WAS-IST. Aber es ist damit auch Antrieb für Dein Wirken hier in der Welt.

Daher ist Dein Ego weder schlecht noch unnütz, sondern Du kannst es nutzen, um Dich wieder an Deine wahre Natur zu erinnern. Dann wird Dein Ego zu einem wirklichen Berater!

Deshalb bin ich meinem Ego auch oft sehr dankbar und habe eine andere Haltung zu ihm oder ihr entwickelt. Seit Kurzem nenne ich mein Ego daher liebevoll Amy“.  Wie es dazu kam, erfährst Du hier.

Ein Kurs in Wundern nennt das Ego auch „das kleine Ich“ oder Dein „falsches“ Selbst, im Gegensatz zu Deinem wahren, göttlichen Selbst – Deinem wahren Wesenskern. Im Buddhismus wird es ähnlich gehandhabt.

Dieses „falsche Selbst“ ist unsere materialistische und dualistische Denkweise:

Wir denken in Kategorien von gut und schlecht, negativ und positiv, hell und dunkel etc. Wir leben hier in einer dualen Welt! Aber es gibt noch eine andere „Welt“ – die „geistige Welt“.

Die „geistige Welt“ ist Dein wahres Zuhause. Dahin kehrst Du zurück, wenn Dein „Road-Trip“ hier vorbei ist, um Deine hier gemachten Erfahrungen „auszuwerten“. 😉

Diese Welt dient Deiner Seele als eine Art Schule, in der es aufgrund der dualen Bedingungen und dem Prinzip des Vergessens besonders geniale gefühlte Erfahrungen machen kann. Denn um Erfahrungen geht es hier auf diesem Planeten.

Und auch Dein ganzes Stresserleben ist ein einzigartiger „Selbst-Erfahrungs-Trip“.

Hat Dir Der Artikel geholfen? Dann freue ich mich sehr über Deinen Kommentar.

Alles Liebe

Deine Jeanette

Coaching und Psychotherapie

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