Was ist Resilienz?
Das Wort Resilienz (lat.: resilire = zurückspringen, abprallen) kommt, wie so viele Begriffe im Bereich des Stressmanagements, aus der Physik. Dort bedeutet es, dass Materialien besonders biegsam, strapazierfähig und elastisch sind und nach Beanspruchung wieder in ihren Ausgangszustand zurückkehren.
Definition: Resilienz ist Deine psychisch-seelische Widerstandskraft, die Dir hilft, Krisen und Probleme zu bewältigen und trotz widriger Umstände seelisch stabil und gesund zu bleiben. Sie wird daher auch als das „Immunsystem der Seele“ bezeichnet.
Und jeder Mensch hat sie bzw. kann lernen, sie wieder aufzubauen.
Kennst Du dieses Männchen? Das immer wieder von einer Seite zur anderen schwingt, wenn es angeschubst wird? Und das – nach einer Weile – wie selbstverständlich wieder in seinen Ausgangszustand zurückkehrt?
Dieses Stehaufmännchen wird häufig als Metapher für Resilienz verwendet.
In der Psychologie bezeichnet man Resilienz als innere Stärke und als eine Art Evolutionskompetenz im Sinne von Anpassung an sich verändernde Umstände. Aber sie ist eben auch eine geistige Fähigkeit, denn hier trifft sich Science mit Spirit.
„Resilienz ist der Ort, an dem die Wissenschaft dem Geistigen die Hand reicht!“ Jeanette Richter
Deshalb ist Resilienz viel mehr und hat das Potenzial zu wahrhaft Großem.
Denn sie ist Deine in Dir angelegte Fähigkeit, mit Rückschlägen, Frustrationen, Stress oder Krisen besser umzugehen und diese mithilfe Deiner Ressourcen innerhalb kürzester Zeit zu überwinden und zu meistern. Diese persönlichen Ressourcen sind Deine Resilienzfaktoren. Sie befähigen Dich dazu, den Widrigkeiten Deines Lebens aktiv und zuversichtlich zu begegnen.
Resilienz ist lernbar …
… und lässt sich grob in diese 3 Lern-Bereiche unterteilen:
- Umgang mit eigenen Ressourcen: Du weißt grds., was Dir gut tut und was nicht. Du kennst Deine Stärken und die Werte, auf dem Dein Leben basiert. Du bist fähig, Dich selbst zu motivieren und verfügst über ein einigermaßen stabiles Selbstwertgefühl im Sinne eines: „Das bin ich und dazu steh ich!“
- Umgang mit anderen Menschen: Du bist neugierig auf Deine Mitmenschen und hast ein grundsätzliches Interesse an ihrem So-Sein. Dabei möchtest Du aufkommende Konflikte lieber lösen, statt diese zu ignorieren. Beziehungen – auch die zu Dir selbst – sind Dir sehr wichtig.
- Umgang mit Ereignissen und Dingen: Du handelst überwiegend proaktiv und musst nicht auf jeden äußeren Reiz stereotyp mit der immer gleichen Verhaltensweise reagieren, sondern nimmst Deinen eigenen Handlungsspielraum wahr.
Aber Du musst verstehen, dass all diese Fähigkeiten in jedem einzelnen Menschen von Natur aus angelegt sind – auch in Dir. Denn wenn Du das nicht glaubst, dann kann es Dir vorkommen, als wären resiliente Menschen wahre Über-Menschen, die nichts aus den Socken haut.
Das ist aber nicht wahr.
Resiliente Menschen sind keine Über-Menschen
Alle Menschen tragen den Funken in sich. Deshalb sind alle Menschen grundsätzlich resilient und haben die Kraft, mit schwierigen Lebensbedingungen nicht nur fertig zu werden, sondern aus diesen sogar gestärkt hervorzugehen.
Doch wie schafft der eine es, durch Krisen wie Phönix aus der Asche emporzusteigen, während der andere daran zu zerbrechen scheint?
Hier kommt wieder ein uralte Weisheit ins Spiel, auf der jedes spirituelle Stressmanagement basiert:
Angst und Liebe
Resiliente Menschen entscheiden sich immer und immer wieder ganz bewusst für die „Liebe“, auch wenn sie das nicht als „Liebe“ bezeichnen würden.
Sie erleben sich einfach als optimistischer, zielorientierter, fokussierter auf das Wesentliche, humorvoller, gelassener, verzeihender, sich selbst und anderen gegenüber und können Dinge leichter akzeptieren, die sich nicht ändern lassen.
Resiliente Menschen sind in Wahrheit oft spirituelle Menschen, die aber das Wort Spiritualität vielleicht niemals aktiv in den Mund nehmen würden. 😉
Aber sie haben den Spirit in sich entdeckt und damit handeln sie auf der Grundlage einer Spiritualität, die zu ihnen passt.
Menschen, die diesen Funken in sich – ihr wahres Selbst – entdeckt haben, werden heute als resilient bezeichnet. Damit haben sie zumeist auch ein stabiles Selbstwert-Gefühl und sind selbst-bewusst:
Sie sind sich ihres wahren Selbst bewusst!
Eigenschaften von resilienten Menschen
Resiliente Menschen zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus, die sie stetig weiterentwickeln und als Prozess verstehen:
- Sie halten Krisen für überwindbar und glauben an das Gute und den Sinn.
- Sie haben eine andere, positivere Einstellung zum Leben und damit zu sich selbst entwickelt.
- Oft haben sie auch eine andere Haltung zum Thema Tod und gehen selbstbewusst mit dem Thema Endlichkeit um, statt diese Tatsache einfach zu ignorieren oder zu verdrängen.
- Sie sind imstande, gut auf sich selbst zu achten und die Hilfe anderer Menschen zu nutzen.
- Sie empfinden Veränderungen nicht als Bedrohung, sondern als elementaren Bestandteil persönlichen Wachstums.
- Sie leben auf der Grundlage von Werten, die Maßstab ihres Denkens, Fühlens, Handelns und damit ihrer Entscheidungen sind.
- Sie setzen sich oftmals ganz eigene persönliche Ziele, die nicht unbedingt mit gesellschaftlichen Normen überinstimmen müssen.
- Sie gehen weniger Kompromisse ein, wenn das bedeuten würde, sich selbst oder die eigenen Werte zu verleugnen.
- Sie haben Freude daran, sich selbst zu reflektieren, um aus Irrwegen zu lernen.
- Sie verfügen über ein hohes Maß an Selbstreflexionsfähigkeit.
- Sie können sich selbst und ihre Emotionen beobachten und verändern.
- Sie verfügen über ein positives Selbstbild und ein hohes Maß an Selbstvertrauen.
- Sie sind realistisch und verfügen über eine hoffnungsvolle Grundhaltung.
- Sie sind neugierig, probieren gerne etwas Neues aus, stellen Fragen und interessieren sich für Zusammenhänge.
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Moin Moin ..
Ganz schön viel ….Inhalt toll .
Gehört nicht zum Thema aber für mich ( 67 Jahre ) war die Schriftgröße sehr angenehm ..auf ” Fett ” Einstellung hätte ich sogar meine Brille weg lassen können.
Ganz große klasse. Vielen Dank.
Danke …