Wenn die Tage kürzer werden und es früher dunkel wird, kriechen bei einigen Menschen auch vermehrt „dunkle und trübe“ Gedanken aus ihren Löchern. Depression oder depressive Gedanken nehmen zu, die Stimmung wird unstet. Der Antrieb weniger. Die Freude verabschiedet sich. Was ist passiert?
Menschen, die von Natur aus einen Hang zu Schwermut und Niedergeschlagenheit haben, haben es von November – März nicht ganz so leicht.
Ihnen fehlt das Sonnenlicht. Sie ziehen sich mehr zurück. Wollen sich am liebsten einbuddeln. Dabei müssen gerade diese Menschen jeden Tag raus und das Sonnenlicht förmlich aufsaugen, selbst wenn der Himmel bedeckt oder das Wetter trübe ist.
Aber das muss noch keine Depression sein! Bei einigen erhöht sich allerdings saisonal die Anfälligkeit für depressive Erkrankungen.
Doch was ist eigentlich eine Depression?
Depression kommt vom lateinischen Wort deprimere und bedeutet niederdrücken.
WICHTIG: Es gibt nicht DIE Depression, sondern eher Formen und Schweregrade.
Ganz allgemein kann man aber folgendes sagen:
Depression ist eine ernste psychische Krankheit, die das Denken, Fühlen und Handeln der Betroffenen beeinflusst und erhebliches Leiden verursacht. Dabei können sich Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, selten allein von ihrer gedrückten Stimmung, Antriebslosigkeit und ihren negativen Gedanken befreien.
Aber es gibt gute und effektive Möglichkeiten der medikamentösen und psychotherapeutischen Behandlung.
Folgende Symptome können auftreten:
- Gedrückte Stimmung
- Interessen- oder Freudlosigkeit
- Antriebsmangel bzw. erhöhte Ermüdbarkeit
- Das Treffen von Entscheidungen fällt schwer
- Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
- Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
- Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit
- Negative und pessimistische Zukunftsperspektiven
- Suizidgedanken/-handlungen
- Schlafstörungen
- Verminderter Appetit
- Abnahme der Libido
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Sonderform Dysthymia
Und eine Sonderform der Depression ist die sog. Dysthymia“oder Dystymie.
Dabei ist die Dysthymia, auch als persistierende depressive Störung bekannt, eine Sonderform der Depression, bei der depressive Symptome über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren anhalten.
Die Betroffenen fühlen sich traurig und leer und verlieren das Interesse am Leben. Sie neigen dazu, sich selbst als Versager zu betrachten.
Diese Symptome beeinträchtigen das Leben der Betroffenen erheblich und verursachen großes Leid, sind jedoch weniger stark ausgeprägt als bei einer schweren Depression.
Neben den anhaltenden depressiven Symptomen können auch Phasen schwerer Depression auftreten.
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Hier wird sehr gut erklärt, was das Fatale und auch „Gemeine“ an der Dysthymia ist.
Das Fiese an der Dysthymia
Die Dysthymia ist eine häufige, aber oft übersehene Form der Depression. Daher gehen diese Menschen seltener zum Arzt und landen noch weniger beim Psychotherapeuten.
Diese Menschen denken eher:
“Ich muss mich nur noch doller anstrengen… ivermutlich bin ich nur zu faul, deshalb geht es mir so schlecht…ich bin halt so…wenn ich nur mehr… dann würde es mir besser gehen…ich bin einfach zu doof, selber schuld, schlecht etc…”
Mehr Informationen zur Dysthymia findest Du hier!
Manchmal will uns eine Depression auch Gelegenheit zum Innehalten geben.
Und vielleicht will sie Dir auch nur klarmachen:
“Hey, Du hast an irgendeiner Stelle Deine Wut übersprungen!”.
Manchmal kündigt die Depression auch eine umwälzende Transformation an – eine Art Häutung.
Du siehst, es gibt so viele Arten und Facetten der Depression.
Doch einen gemeinsamen Nenner haben alle: emotionales und mentales Leid.
Falls Du jemanden kennst, auf den das Gesagte zutreffen könnte, ermutige ihn oder sie, sich Hilfe und Unterstützung zu suchen.
Sprich’ es an!
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