Hat der Tod tatsächlich keine Lobby? Nun ja … zumindest tun wir uns in unserem Kulturkreis noch immer etwas schwer mit dem Thema Tod.
Da gilt das Beschäftigen mit der Endlichkeit in gesunden Zeiten eher als morbide. Obwohl …
Tatort & der Tod
Es gibt ein paar Ausnahmen: z. B. den Tatort. Hier fasziniert uns der Tod am Sonntagabend und erschreckt uns gleichermaßen. Wir schalten ein! Und die Einschaltquoten beim Tatort am Sonntagabend sind nach wie vor hoch. Denn der Tatort oder auch Polizeiruf 110 ist ein Gemeinschaftserlebnis, welches Generationen verbindet.
Auch ich schaue das gerne. Aber warum ist das so? Was fasziniert uns an Krimis?
Der Tod fasziniert und erschreckt zugleich
Der Tod übt auf uns eine Faszination aus. Denn einerseits wissen wir immer noch nicht genau, was beim Tod eigentlich passiert und ab wann ein Mensch eigentlich tot ist und andererseits schwingt beim Tod auch die Angst mit: die Angst vor unserer eigenen Sterblichkeit.
Krimis decken also eine große Spannbreite von Emotionen ab.
Und sie befriedigen unser Bedürfnis nach Spannung, Abenteuer und Nervenkitzel.
Denn im Tatort & Co. gehts ja auch immer um „Gerechtigkeit“, ums Menschsein, um Verantwortung und oft genug um tiefstes Leid, um Verzweiflung, Schuld, Kummer und einen Blick in die tiefsten menschlichen Abgründe.
Es geht um Angst und Liebe. Und es geht um den Tod … das Thema, welches wir nur von der sicheren Sofaecke aus betrachten wollen.
Sterben tun immer die anderen
Aber gut, da sterben ja auch immer nur die anderen. Wir selbst bleiben davon verschont. Bis jemand aus unserem Bekanntenkreis das Zeitliche segnet. Dann rückt der Tod nah an uns heran. So nah, dass uns etwas bewusst wird:
auch wir werden eines Tages sterben.
Zu der Angst gesellt sich noch die Trauer, der Schmerz über den Verlust. Wir haben einen wichtigen Menschen aus unserem Blickfeld verloren. Doch wo ist er hin? Novalis würde jetzt sagen, dass dieser Mensch einfach nur nach Hause gegangen ist. Dorthin wirst auch Du später gehen …
Das mag uns trösten, doch der Mensch fehlt trotzdem. Alles erinnert an ihn, gerade dann, wenn wir einen Haushalt mit diesem Menschen teilten oder einen Großteil unseres Lebens mit diesem Menschen an unserer Seite verbrachten.
Du wirst geliebt. Immer.
Heute wirst Du an Deinen besonderen Menschen denken. Und zwar an einen, der noch lebt.
Es ist kein besonderer Tag. Es ist nicht Weihnachten und nicht Volkstrauertag. Es ist ein normaler Tag!
Aber dieser Tag kann für Dich ein besonderer Tag werden, denn Du wirst Dich daran erinnern, wen Du liebst und wer Dich liebt. Und das wirst Du feiern!
Du wirst feiern, dass Du diesen Mensch kennst – mit all seinen Schrullen und Macken. Mit seinen Marotten, die Dich manchmal zur Weißglut treiben.
Du wirst feiern, dass Du geliebt wirst und liebst und dass daran auch der „Tod“ nichts ändern kann. Und damit bekommt der Tod eine Lobby. Deine!
Und vielleicht … ja vielleicht ist das ja alles ganz anders … mit dem Tod!
Alles Liebe für Dich!
Und viel Spaß beim Tatort … aber denk dran … das alles passiert nicht wirklich.;)
Deine
Jeanette
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