Lösungsorientiertes Denken bedeutet, sich auf die Suche nach Lösungen zu konzentrieren, anstatt sich zu sehr in Problemen zu verstricken. Dabei konzentrierst Du Dich nicht so sehr auf das Problem, sondern eher auf die Lösung. Ganz nach dem Motto: Jedes Problem beinhaltet bereits die Lösung.
Aber lass mich das mal an einem Beispiel festmachen.
Das „Problem“
Es ist 13.30 Uhr: Ich liege gemütlich im Wintergarten … bin kurz vorm Einschlafen … und dann … bellt’s. Ja, ein Hund bellt.
„Ok, wird schon vorbeigehen!“ denke ich. „Dann mach ich halt erstmal was anderes …!“
Nach ca. 1 Stunde bellt es noch immer. Gefühlt direkt neben mir.
Ich hadere und lamentiere und …:
- frage nach der Ursache: „Wo sind denn nur die Nachbarn?“
- suche nach Schuldigen: „Die können den Hund doch nicht draußen so lange alleine lassen…, die wissen doch … das geht doch nicht …“
- räkle mich in der Opferrolle: „Typisch, da will man einmal seine Ruhe haben … und wieder is nix … war ja klar!“
- baue Verständnis auf: „Ja, Jeanette, Du weißt doch, wie das ist. Du hattest doch auch mal einen Hund und wenn Du weg warst, bellte der auch … vermutlich noch länger … also relax!“
Die Lösung
Doch der Wauzi hörte nicht auf und ich drehte in Gedanken meine Kreise. Da kam mir ein wahnwitzige, völlige absurde und einfach völlig unerwartete IDEE (Scherz): „Ich geh rüber und schau, was Phase is!“
Gedacht. Getan!
Ich also rüber und begrüße den Fuzzi.
„Feiner Hund! Siiiitz! Braaaver Hund!“ … „Nich bellen … braaaav ….(tätschel, tätschel) … Siiiiitz …. suuuper (tätschel, tätschel) …. Plaaaaatz! … priiima …. (tätschel, tätschel) …“
Ich entferne mich einige Schritte und geh außer Sicht … wieder zurück … „Braver Hund (denn er war ja ruhig) … tätschel, tätschel!“
Geh wieder weg … wieder hin tätschel, tätschel usw. 2 Minuten lang.
Ich geh ganz weg! Ruhe! Problem gelöst!
DER HAMMER! Was für ein Hund! Eine liebevolle Zuwendung und der Stress war weg … auf beiden Seiten.
Lösungsorientiertes Denken & Resilienz
Das ist praktizierte Lösungsorientierung nach dem Resilienzkonzept, das aus 6 weiteren Säulen besteht, auf die ich in den nächsten Lettern näher eingehen werde.
Lösungsorientiertes Denken und Handeln bedeutet, den Fokus auf das zu lenken, was funktioniert oder funktionieren könnte und nicht versucht, die Ursache von Problemen zu ergründen. (siehe Nr. 1)
Lösungsorientierte Menschen richten ihre Aufmerksamkeit auf Chancen und Alternativen und probieren immer wieder neue Möglichkeiten aus, wenn etwas nicht funktioniert. (Erst jammern, klagen, dann Ideen reinlassen;)
So ist Lösungsorientierung eine Fähigkeit, die in jeder Situation hilfreich ist und proaktives Handeln einleitet. => Ich geh rüber!
Lösungsorientierte Menschen …
- streben danach, in Problemsituationen mögliche Lösungen bzw. Auswege aus einer schwierigen Situation zu finden. (manchmal dauert’s halt bisschen länger)
- lassen das zurück, was hinter ihnen liegt und konzentrieren sich auf das, was vor ihnen liegt. (Ach die Vergangenheit ist ja manchmal einfach zu schön … aber leider vergangen … also auf in die Zukunft)
- lenken ihre Aufmerksamkeit vorwiegend auf den Weg, der aus der Problemsituation hinausführt und nicht darauf, was ihre Situation so schwierig gemacht hat oder wer ihnen welche Steine in den Weg gelegt hat. => Weg vom Jammer-Modus und raus aus der Ursachen-Analyse
Dabei ist es wichtig, ein klares Ziel zu definieren, auf das man hinarbeiten möchte. (In meinem Falle RUHE!)
Der Entschluss, die schwierige Situation hinter sich zu lassen bzw. diese zu verändern, gibt bereits neue Kraft: „YES! Tschakkkkaaaaa!“
Um nach möglichen Lösungen zu suchen, ist es unumgänglich, offen für neue Ideen zu sein und ungewohnte Perspektiven einzunehmen, sowie kreativen und originellen Gedankengängen freien Lauf zu lassen und sie ernst zu nehmen.
„Aber HALLO! Vor allem, da der Fuzzi jetzt nur noch kurz laut gab, wenn Nachbarn grölten und er dann wieder ganz ruhig war! Feiner Hund!“
Akzeptiere auch Teil-Lösungen
Lösungsorientiertes Denken heißt auch, Teillösungen oder vorläufige Lösungen annehmen und umsetzen zu können.
“Ok, bellen tut er immer noch, aber deshalb heißt er ja auch Hund und nich Mietze!”
Was für eine coole Lernerfahrung für mich und den Hund.
So lernte ich, dass ich Teil der Lösung sein möchte und nicht Teil des Problems.
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Viele tolle Erkenntnisse und „Aha’s!“ wünsche ich Dir!
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