Wut, Wahrheit und Selbstfürsorge: Jesus war kein "Nice Guy"

Wut, Wahrheit und Selbstfürsorge: Jesus war kein „Nice Guy“

by | 1. Jun. 2025 | Persönliche Entwicklung & "Ich"-Stärkung

WUT ist mehr als ein aufbrausendes Gefühl – sie kann Grenze, Klarheit und sogar ein Wegweiser zur Heilung sein. In diesem Artikel schauen wir tiefer hin: Was unterscheidet blinde Projektion von heilsamer Wahrhaftigkeit?

Manchmal bringt uns eine Filmszene mehr ins Nachdenken als ein ganzes Buch. So ging es mir, als ich eine Folge von The Chosen sah – dieser Serie über das Leben Jesu und seiner Jünger. Da war Jesus, der – scheinbar voller Wut – den Pharisäern ins Gesicht sagte, dass ihre Herzen finster seien. Er nannte sie Heuchler. Hart. Deutlich. Konfrontierend.

Und ich spürte einen inneren Widerstand. Denn nach allem, was ich über Projektion gelernt habe, müsste man doch sagen: „Was Dich im Außen aufregt, ist in Dir selbst noch nicht geheilt.“
Aber… gilt das auch für Jesus?

Diese Frage hat mich tiefer geführt – tiefer in das Verständnis von Projektion und tiefer in das Wesen von wahrer Klarheit.

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🙈 Was Projektion wirklich ist

In der Psychologie, aber vor allem auch in Ein Kurs in Wundern, bedeutet Projektion: Ich sehe im Anderen etwas, was ich in mir selbst nicht sehen will – und verurteile es dort, um es loszuwerden.

Das passiert oft ganz unbewusst. Ich rege mich auf über die Kontrollsucht eines anderen – während ich selbst meine Gefühle ständig kontrolliere. Ich ärgere mich über die Faulheit anderer – während ich mir selbst keine Pause gönne. Ich verurteile Schuld im Außen – um meine eigene nicht fühlen zu müssen.

Projektion ist wie ein innerer Schutzmechanismus, der jedoch letztlich trennt.

🕊️ Und was ist dann mit Jesus?

Jesus, wie ihn Ein Kurs in Wundern beschreibt, hat nicht projiziert.
Er war in vollkommener Verbindung mit der Liebe – mit dem, was wir „Gott“ nennen oder die Quelle oder das Licht. Wenn er sprach, dann aus Klarheit. Nicht aus einem inneren Mangel. Nicht aus Ärger. Nicht aus Ego.

Er sah die Verwirrung. Er sah die Masken.
Und er sprach sie an – nicht um zu verletzen, sondern um wachzurütteln.

Was für uns wie Zorn wirkt, war in Wahrheit eine Form von heiligem Aufwecken.
So wie ein lauter Gong uns aus einem Albtraum reißen kann.
Nicht um zu erschrecken – sondern um uns zurückzubringen. Zu uns selbst. Zur Wahrheit.

❓Hat Jesus verurteilt?

Auf menschlicher Ebene wirkt es ganz eindeutig so:
Er nannte die Pharisäer Heuchler, sprach von „getünchten Gräbern“, warf die Tische im Tempel um, weil ein heiliger Ort zur Handelsware geworden war.
Diese Szenen fühlen sich nach Wut an. Nach Enttäuschung. Nach einer Form von seelischem Schmerz.

Und ja – es ist sehr gut möglich, dass Jesus als Mensch diese Gefühle kannte.
Er war nicht unberührbar.
Er war nicht „neutral“ im Sinne von gleichgültig.

Aber: Er verurteilte nicht im Sinne von: Du bist falsch.
Er verurteilte die Illusion, die Verstrickung in Macht, Angst und Scheinheiligkeit.
Er wollte nicht bestrafen – sondern erinnern.

Er sprach als jemand, der das Licht im anderen nicht vergessen hatte.
Und genau deshalb war er so klar.

Der Kurs sagt: Ein wahrer Lehrer sieht den Irrtum – und ruft zur Wahrheit zurück. Er urteilt nicht über den Irrenden.

Jesus richtete den Scheinwerfer auf die Lüge – nicht um zu beschämen, sondern um zu befreien.

🔥 Was ist eigentlich Wut?

Wut ist eine starke, manchmal explosive Energie. Auf der menschlichen Ebene ist sie oft ein Hinweis:

„Hier ist etwas nicht in Ordnung!“
„Etwas wurde übergangen, nicht gesehen, verletzt!“

Wut zeigt Grenzen auf. Sie ist eine Kraft, die sagt: „Bis hierhin – und nicht weiter.“
Sie ist nicht per se „schlecht“. Sie ist – wie alle Gefühle – ein Hinweis.
Ein innerer Wächter.

Doch sie wird oft missverstanden – vor allem in spirituellen Kreisen. Da heißt es dann schnell:
„Du darfst nicht wütend sein.“
„Wut ist unspirituell.“
„Wenn Du wütend bist, hast Du noch nicht genug geheilt.“

Das ist so, als würde man sagen:
„Wenn es regnet, hast Du falsch geatmet.“

💡 Wut als Weckruf

Wut ist nicht das Problem.
Unreflektierte Wut, unterdrückte Wut oder Wut, die sich in Groll verwandelt – das sind die Formen, die uns schaden können.

Wenn wir unsere Wut nicht fühlen dürfen, verwandelt sie sich oft in:

  • 😠 Groll (dauerhafter, zäher Ärger)
  • 😔 Scham („Ich darf nicht so sein“)
  • 😢 Angst („Wenn ich mich zeige, werde ich verlassen“)
  • 😤 Neid („Die anderen dürfen, ich nicht“)

Das alles sind Varianten einer nicht gehörten Wut. Einer unterbrochenen Lebendigkeit.

🌱 Heilung durch Annahme

Wut darf gesehen, gehalten und verwandelt werden. Nicht unterdrückt – sondern verstanden.
Dann wird sie zur Kraft. Zur Grenze. Zur Klarheit.
Und manchmal sogar: zur Führung.

Vielleicht war Jesus nicht wütend im menschlichen Sinne.
Aber er war klar in seiner Ausrichtung.
Und Klarheit kann auf andere wie Wut wirken, wenn sie ihre eigene Dunkelheit noch nicht anschauen wollen.

Klarheit triggert Schatten.
Und Schatten reagieren gern mit Abwehr.

Deshalb ist es so wichtig, mit unserer eigenen Wut ehrlich zu sein.
Nicht jede Wut ist Projektion – aber jede Wut lädt uns ein, hinzuschauen.
Wo fühle ich mich übergangen?
Was in mir ruft nach Aufmerksamkeit?
Was darf ich endlich aussprechen?

🌱 Klarheit statt Urteil

Was mich an Jesus in dieser Szene so berührt hat, war:
Er war nicht passiv.
Er war nicht neutral im Sinne von gleichgültig.
Er war liebevoll klar. Und manchmal ist das das Mutigste, was wir tun können.

Nicht zurückschrecken.
Nicht ausweichen.
Sondern hinschauen. Und handeln – aus einem tiefen Ja zur Wahrheit.

✨ Kleine Erinnerung zum Schluss

Wenn Du also das nächste Mal in Deinem Alltag jemanden siehst, der Dich richtig auf die Palme bringt, dann atme einmal tief durch und frag Dich:

Ist das gerade meine Projektion?
Oder ruft das Leben mich zu einem Akt der Klarheit – ohne Urteil, aber mit offenem Herzen?

Denn manchmal ist ein liebevoll klares „Nein“ die größte Form von Selbstfürsorge.
Und manchmal hilft es, sich zu erinnern:

Jesus war kein „Nice Guy“.
Er war ein Licht.
Und Licht deckt auf – nicht um zu strafen, sondern um zu heilen.

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