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Die 11 wichtigsten Abwehrmechanismen Deines Egos

Die 11 wichtigsten Abwehrmechanismen Deines Egos

Der Begriff der „Abwehrmechanismen“ kommt aus der Psychoanalyse. Es sind unbewusste Strategien unseres Egos zum Schutz des ICH vor der Außenwelt. Sie treten immer dann auf, wenn wir auf irgendeiner Ebene einen Konflikt haben und noch nicht wissen, wie wir diesen lösen sollen.

Doch Abwehrmechanismen ergeben Sinn. Sie sind weder gut noch schlecht, sondern gehören einfach zum Menschsein dazu.

Je weiter wir uns aber entwickeln, d. h. je bewusster wir werden, desto weniger müssen wir auf diese Abwehrmechanismen zurückgreifen. Stattdessen entwickeln wir bewusstere Problemlösungs- oder Bewältigungsstrategien. Um Dich selbst und Deine Mitmenschen besser zu verstehen, ist es daher hilfreich, einige Abwehrmechanismen Deines Egos zu kennen.

  1. Verdrängung: Es gibt hier ein breites Spektrum, das vom einfachen „Wegdrücken“ unangenehmer Ereignisse bis zum kompletten Ausblenden traumatischer Erlebnisse reicht. Hierbei ist es wichtig, einen gesunden Mittelweg zu finden, um die unverarbeiteten Gefühle und das Erlebte ganzheitlich zu integrieren.
  2. Verleugnung: Hier wird ein Teil der Realität verleugnet und in seiner Bedeutung nicht anerkannt. Wir tun einfach so, als sei das, was andere behaupten, einfach nicht wahr. Zum Beispiel, wenn ein Sohn beim Klauen oder Drogen verkaufen erwischt wird und dann die Mutter behauptet: „So etwas tut mein Junge nicht!“ Verleugnung kommt auch sehr häufig in Trauerphasen vor.
  3. Reaktionsbildung: Gefühle, die unangebracht erscheinen, werden durch gegenteilige Gefühle ersetzt. Zum Beispiel wird Mitgefühl gezeigt, obwohl auch Aggressivität oder Wut da ist. Oder jemand findet eine Person äußerst attraktiv und anziehend, verhält sich dieser aber gegenüber so, als könne er sie nicht leiden.
  4. Regression: Du verhältst Dich unbewusst wie ein Kleinkind und legst frühkindliche Verhaltensweisen an den Tag, scheinst Dich demnach plötzlich zurückzuentwickeln. Zum Beispiel, wenn Du in einem Streitgespräch plötzlich anfängst, zu weinen oder beginnst, wie ein Kleinkind zu reden. Auch wenn wir mit Trotzverhalten reagieren oder unser Tonfall eher dem eines kleinen Jungen oder kleinen Mädchens ähnelt, fallen wir in eine frühe Entwicklungsstufe zurück. Wir tun dies, um etwas zu bekommen oder um etwas zu vermeiden, was uns ängstigt.
  5. Progression: Das ist das Gegenteil von Regression. Wenn sich z. B. eine 10-Jährige nach dem Tod der Mutter wie eine 30-Jährige benimmt, um die Mutter zu ersetzen.
  6. Vermeidung: Aus Angst vor unangenehmen Handlungen oder Gefühlen werden auslösende Situationen oder Personen einfach gemieden. Das taucht recht häufig bei Phobien auf, aber auch bei alltäglichen Situationen.
  7. Verschiebung: Der eigentliche Impuls wird auf eine andere Person, ein Objekt oder Lebewesen verschoben, von dem weniger Gefahr ausgeht. Beispiel: Herr Müller wird von seinem Vorgesetzten heftig und unangebracht kritisiert. Das löst bei Herrn Müller Wut und Aggression aus, die er sich aber nicht traut, gegenüber seinem Vorgesetzten zu zeigen, aus Angst den Arbeitsplatz zu verlieren. Der Aggressionsimpuls ist aber noch aktiv und wird nun an anderer Stelle rausgelassen, zum Beispiel durch Treten gegen einen Papierkorb, dem Anschreien der eigenen Ehefrau etc.
  8. Ungeschehen machen: Du tust Dinge, um etwas ungeschehen zu machen, z. B. auf Holz klopfen, um etwas Unheilsames zu verhindern. Dieser Abwehrmechanismus tritt häufig bei Zwängen auf, wo zum Beispiel durch das Waschen der Hände versucht wird, das Unglück wegzuwaschen oder nur jeder 3. Pflasterstein betreten wird, um Unglück nicht heraufzubeschwören.
  9. Rationalisierung: Sie taucht immer dann auf, wenn wir logische Gründe, Erklärungen und Rechtfertigungen heranziehen, um einen Umstand zu erklären, dabei aber eigene Bedürfnisse oder Impulse ausblenden. Wir erschaffen „Ausreden“, um der Wahrheit nicht ins Gesicht blicken zu müssen. Beispiel: Jemand rasselt durch eine Prüfung und sagt: „Diese Prüfungen werden eh überbewertet!“. Oder: „Nicht ich habe zu wenig gelernt, sondern der Lehrer ist einfach unfähig, das Thema ordentlich zu erklären.“
  10. Sublimierung: Du verlagerst Dein eigentliches Bedürfnis oder eine Emotion, die Dir Unbehagen verursacht, auf eine „höhere Ebene“. Wenn Dich z. B. jemand ärgert, drückst Du das nicht direkt aus, sondern gehst lieber joggen, malst Bilder oder meditierst. Jemand, der starke sexuelle Impulse verspürt, gründet stattdessen vielleicht ne Rockband. 😉
  11. Somatisierung: Du kannst einen Konflikt nicht wahrnehmen und drückst diesen unbewusst auf der körperlichen Ebene aus. Diesen Umstand versuchten Autoren wie z. B. Louise Hay und Rüdiger Dahlke durch ihre Bücher ins Bewusstsein zu heben, indem sie jeder Krankheit einen inneren Antrieb bzw. eine seelisch-psychische Grundlage gaben. Auch bei jeder psychosomatischen Erkrankung sind immer innerpsychische Konflikte mit beteiligt. Unverarbeitete Konflikte führen häufig zu körperlichen Beschwerden, z. B. zu Kopf- oder Magenschmerzen.
Reframing: Probleme lösen durch eine andere Sichtweise

Reframing: Probleme lösen durch eine andere Sichtweise

Wer kennt das nicht? Ein Problem jagt das nächste und eine Lösung scheint nicht in Sicht zu sein. Wir reiben uns an dem Problem auf oder suchen an Stellen nach einer Lösung, wo definitiv keine Lösung zu finden ist. Aber mit folgender Methode kannst Du Deine Probleme ganz einfach lösen. Reframing ist so eine charmante Lösung!

Aber erst mal was Lustiges …

Haddu Probleme?

Kennst Du eigentlich noch die „Häschenwitze“? Nein? Dann kommt hier gleich mal einer der bekanntesten … einen anderen hab ich auch gleich noch:

Häschen kommt in eine Apotheke und fragt: Haddu Möhrchen?

Die Apothekerin antwortet: Nein.

Am nächsten Tag kommt Häschen wieder und fragt: Haddu Möhrchen?

Die Apothekerin antwortet wieder: Nein.

Am dritten Tag hängt ein Schild an der Tür: Möhrchen ausverkauft.

Häschen beschwert sich bei der Apothekerin: Haddu doch Möhrchen gehabt.

Diese „Häschenwitze“ entstanden wohl in der DDR Ende der 70er Jahren.

Die Bewohner der DDR wollten ihrem Unmut Luft machen, durften dies aber nur „versteckt“ und nicht offen tun. Also echauffierten sie sich einfach mit Witz und Charme.

Galgenhumor hat doch immer was für sich und meistens ist da ja auch was dran:

1.
Hattu Probleme? Muttu lösen!
2.
Hattu Probleme? Muttu lösen!
Kattu nicht? Muttu anschauen!
3.
Hattu Probleme? Muttu anschauen!
Hattu keine? Muttu auch anschauen!

Ja, das Häschen hat’s drauf! Doch wie gehen wir normalerweise vor, wenn wir ein Problem haben?

Zugehörige Podcastfolge

Reframing: Vom Problem zur Lösung

Wenn wir ein Problem haben, dann fokussieren wir uns zumeist NUR auf das Problem. Doch das ist ja genau das Problem, denn wir starren förmlich auf das Problem.

Und dann stellen wir auch noch die „falschen“ Fragen in der Hoffnung, die richtigen Antworten zu finden.

Das ist nicht nur irre, sondern auch komplett unvernünftig. Kenn’ ich!

Wenn Du Dich zu stark auf Dein Problem fokussierst, dann ist das ungefähr so, als würdest Du direkt mit der Nase vor einer weißen Wand (dem Problem) stehen und Dich fragen: „Wo ist denn hier die Tür?“ Also wo ist die Lösung.

Du kannst sie nicht sehen, weil Du zu dicht an der Wand – zu dicht vor Deinem Problem stehst.

Aber trittst Du ein paar Schritte zurück, dann erkennst Du, dass sich die Tür z. B. nur 3 Meter rechts von Dir befindet. Diese konntest Du aber nicht sehen, weil Du ja direkt an der Wand mit der Nase klebtest. Das kannst Du ja gerne einmal selbst ausprobieren!

Wenn Du ein Problem wirklich lösen möchtest, dann darfst Du dabei aber nicht das Problem lösen, sondern Dich vom Problem lösen.

Auch Goethe durfte damit wohl ein Thema gehabt haben, als er sagte:

Ein Problem zu lösen heißt, sich vom Problem zu lösen.

So veränderst Du Deine Wahrnehmung und erweiterst Dein Handlungsspektrum.

Reframing – Dein Problem anders sehen

Doch es gibt eine Möglichkeit, die „Dinge“ anders zu sehen, nämlich Reframing.

Reframing habe ich erstmalig im Jahr 2000 in meiner damaligen NLP-Practitioner-Ausbildung kennengelernt.

Und auch später ist sie mir immer und immer wieder begegnet, auch in meiner Psychologischen Managementtrainerausbildung.

In meinen Coachings tritt bei meinen Klienten, wie auch bei mir damals, regelmäßig ein echt doller „AHAAAA-Effekt“ ein. Die dazugehörige 9-Punkte-Übung, die ich Dir weiter unten vorstelle, löst dagegen eher ein „OHA-Erlebnis“ aus. ? Das macht Freude!

Definition: Reframing

Reframing (= Umdeutung oder Neu-Rahmung) hilft Dir, Dein Problem aus einem ganz anderen Blickwinkel zu betrachten und damit anders zu sehen. Du nimmst quasi einen Perspektivwechsel vor.

So kann Dir Reframing auch helfen, wenn Du Dich gerade in einer Krise befindest.

Denn durch das Umdeuten einer Situation nimmst Du das Zepter wieder selbst in die Hand und wirst dadurch handlungsfähiger. Das steigert langfristig Deine Zufriedenheit und macht Dich sogar ein bisschen happyer.

Vom Opfer zum Schöpfer

Du wechselst einfach vom Opferstatus in den Schöpfermodus.

Durch die Neu-Rahmung siehst Du Dein Problem plötzlich in einem ganz neuen Licht und kannst die Situation daher neu bewerten.

Denn Rahmen grenzen oft etwas ein und begrenzen uns auch manchmal.

Den vorgefertigten Rahmen zu verlassen, bedeutet mehr Freiheit. Verlassen wir diese geistige Festlegung, können neue Vorstellungen und Deutungsmöglichkeiten entstehen.

Hier ein Beispiel

Nehmen wir mal an, Du erhältst eine schlechte oder unangenehme Nachricht. Im ersten Moment kannst Du überhaupt nicht klar denken.

Der Stressor  = schlechte Nachricht löst durch die ausgeschütteten Stresshormone eine Art „Denkblockade“ aus, d. h. Dein Denken wird eng und einseitig.

Dein Gehirn (Ego-Verstand) konzentriert und fokussiert sich jetzt ausschließlich auf die negativen Aspekte der Nachricht und Deine Glaubenssätze werden unbewusst abgespult „War ja klar, dass das mal wieder schiefgeht.“ „Ich verdiene es einfach nicht, glücklich zu sein.“ oder was auch immer.

Dein Verstand will das „Problem“ lösen, indem er ständig und andauernd nach dem WARUM fragt:

  • „Warum ist das passiert?“
  • „Wieso immer ich?“
  • „Weshalb passiert mir das immer?“ …

Wenn Du jetzt Reframing anwendest, kommst Du schneller aus dieser destruktiven Gedankenspirale heraus, kurbelst Deine Selbstreflexionsfähigkeit an und vertraust Dich Deiner Inneren Führung – Deinem Herz oder Deinem Höheren Selbst an.

Denn …:

  • Dein Kopf = Ego-Verstand rennt im Labyrinth des Dramas wie ein aufgescheuchtes Huhn hin und her, ohne einen Ausweg zu finden.
  • Dein Herz = Innere Weisheit/Führung kennt den Ausweg und gibt Dir Hinweise.

Der Trick ist eine entscheidende und wegweisende Frage

Nämlich die Frage nach dem Wofür? statt nach dem Warum?

Dein Herz fragt nach dem „Wofür“.
Der Verstand fragt nach dem „Warum“.

Im Wofür steckt immer ein Nutzen oder ein Sinn, den man auf den 1. Blick vielleicht nicht so leicht erkennt – ein verstecktes Geschenk sozusagen.

Die Frage nach dem Wofür richtet Dich für die Zukunft neu aus

  • Wofür könnte es gut sein, dass dies oder jenes passiert ist?
  • Könnte es für irgendwas nützlich sein?
  • Was soll ich ggf. dadurch lernen?

Die Frage nach dem Warum richtet sich eher auf die Vergangenheit, sucht manchmal nach Schuld und Schuldigen und lässt Dich leicht in der Opferrolle verharren.

Also nix wie raus da!

Daher mach’s wie’s Häschen: Hattu Probleme? Muttu lösen!

Vom Problem zur Lösung: Die 9-Punkte-Übung

Das ist eine sehr schöne Übung mit hohem „Ahaaaaa-Potential“, die allerdings auch etwas Nerven kostet:

9 Punkte

Anleitung

Verbinde diese 9 Punkte durch 4 gerade Striche, ohne den Stift einmal abzusetzen. Dabei muss jeder Punkt mindestens einmal von einer Linie durchkreuzt werden. Aber versuche es zunächst alleine, indem Du die Punkte auf ein Blatt Papier malst und dann probiere es aus. Immer und immer wieder;)

Reframing

Kleiner Tipp: Du schaffst das nur, wenn Du den „Rahmen“ verlässt und mal über den Tellerrand hinausschaust;)

Diese Übung zeigt Dir, dass ein Problem nicht dadurch gelöst werden kann, dass wir uns auf das Problem fixieren. Hier auf die 9 Punkte. Erst mit ein bisschen Distanz und indem wir unser gesamtes Potenzial nutzen, hier das gesamte weiße Blatt, wird eine mögliche Lösung sichtbar.

Viel Erfolg und noch eins … es gibt ja immer mehrere Lösungen, wie im richtigen Leben auch. ?

Ich wünsche Dir eine lösungsreiche Woche.

Alles Liebe
Deine Jeanette

P. S.: Wenn Du auf andere Art aus Deinem Drama aussteigen möchtest, dann schau Dir doch mal das Drama-Dreieck an.

 

Jeanette Richter Spirituelles Stressmanagement

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