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Selbstfürsorge ist SelfCare: Wie Du Dich gut um Dich selbst kümmerst

Selbstfürsorge ist SelfCare: Wie Du Dich gut um Dich selbst kümmerst

Hast Du heute schon gut für Dich gesorgt? Ich bin sicher, dass Du das hast. Du hast was gegessen oder getrunken, hast Dich gewaschen oder Dich selbst angelächelt. Also hast Du Selbstfürsorge praktiziert- ganz selbstverständlich. Doch wahre SelfCare oder Selbstfürsorge besteht aus mehr als körperlicher Bedürfnisbefriedigung. Sie ist so essentiell für unser Wohlbefinden und unsere psychische wie physische Gesundheit.

Nur wenn wir auch auf uns selbst achten und unsere eigenen Bedürfnisse – auf allen Ebenen – stillen, können wir anderen wirklich mit Freude dienen und die Herausforderungen des Alltags meistern.

In diesem Artikel möchte ich Dir ein paar einfache Strategien und Tipps an die Hand geben, mit denen Du Deine eigene Selbstfürsorge stärken kannst. Denn „die stillen Helden des Alltags„, wie ich sie in einem früheren Beitrag genannt habe, verdienen unsere besondere Zuwendung.

Wie immer lade ich Dich ein, auch Deine eigenen Ideen und Erfahrungen mit Selbstfürsorge in den Kommentaren zu teilen. Gemeinsam können wir einander unterstützen und inspirieren, ein Leben in mehr Ausgeglichenheit und Wohlbefinden zu führen.

Ich wünsche Dir viel Freude bei der Lektüre!

Zugehörige Podcastfolge

Was bedeutet das Wort SelfCare genau?

SelfCare bedeutet, dass Du gut für Dich selbst sorgst und Dich gut um Dich kümmerst. Bei dem Wort SelfCare geht es daher nicht nur um Wohlfühlen oder relaxtes Entspannen im heimischen Garten oder im eigenen Wohnzimmer. Das kann zwar auch ganz nett sein, aber hinter SelfCare steckt viel mehr.

Bei SelfCare geht es um Deine wahre Identität. Um ein Gewahrsein Deiner wahren Natur.

Denn sie drückt aus, wie Du zu Dir und Deinem wahren Selbst stehst. Welche Wahrnehmung Du von Dir selbst hast, also wie Du Dich selbst wahrnimmst, wie Du mit Dir selbst umgehst.

Denn von dieser Selbst-Wahrnehmung hängt ab, ob Du ein eher glückliches und damit „leichteres“ Leben oder ein eher stresserfülltes und damit anstrengenderes Leben führst.

SelfCare steht auch für die Art und Weise, wie Du Dein Leben führst (deshalb schreibe ich auch gerne Selbstfü(h)rsorge mit „h“). Du bist also Deine eigene Führungskraft!

Und SelfCare steht auch für Deine Einstellungen zum Leben!

Für Deine Einstellung zu Dir und dem Göttlichen in Dir!

Und von welchen Maximen, Prinzipien, Glaubenssätzen oder Überzeugungen Du Dich in Deinem Leben steuern lassen und wie Du Dich selbst und andere behandeln möchtest.

Und sie beinhaltet auch eine wichtige Komponente: Deine Einstellung zum Tod.

Oder wie Du mit der Tatsache Deiner eigenen Endlichkeit umgehst.

SelfCare drückt aus, WIE Du zu Dir stehst!

SelfCare steht für die Art und Weise, wie Du Dein Leben führst. Sie steht für Deine Einstellungen zum Leben! Für Deine Einstellung zu Dir!

Und von welchen Maximen, Prinzipien, Glaubenssätzen oder Überzeugungen Du Dich in Deinem Leben steuern lassen und wie Du Dich selbst und andere behandeln möchtest.

finger zeitwellen

Deine Einstellung zum Ende

Und sie beinhaltet eben auch eine wichtige Komponente: Deine Einstellung zum Tod. Oder wie Du mit der Tatsache Deiner eigenen Endlichkeit umgehst.

Ignorierst Du sie oder hast Du sie integriert? In Dein kraftvolles Leben, um Dein Leben in Fülle zu leben?

SelfCare ist ein (Schein-)Anglizismus! Das Wort entstammt der englischen Sprache und wird aber mehr und mehr auch im deutschen Sprachraum verwendet.

Der Vorteil dieses englischen Wortes SelfCare ist, dass es viele Bedeutungen in sich vereint. Im Deutschen gibt es leider kein adäquates Wort dafür.

Oder vielleicht doch! Und zwar „Seelsorge“. Denn eigentlich geht es bei Self um den ganzheitlichen Aspekt des Menschsein. Um mentale, emotionale, spirituelle, körperliche und soziale Aspekte. Doch dazu später mehr.

SelfCare setzt sich aus 2 englischen Worten zusammen: Self und Care! Und ich schreibe es auch am liebsten so: SelfCare.

Wörtlich übersetzt bedeutet „Self“ = Selbst oder „selber“ und „Care“ = sich pflegen, sich kümmern, für jemanden sorgen, jemanden versorgen oder pflegen. Oder wie in „do care“: Kümmer’ Dich! oder wie in „take care“: Pass gut auf Dich auf!

SelfCare als Selbstfürsorge

Du kannst also SelfCare im weitesten Sinne als Selbstfürsorge oder Selbstpflege, Selbstannahme oder Selbstverantwortung übersetzen.

Oder wie ich es eben verstehe:

SelfCare als praktizierte Selbstwertschätzung. Das Wort „Self“ deutet auch darauf hin, dass nur Du selbst es tun kannst und niemand für Dich.

Dass Du selbst für Dein Wohlergehen und Dein Glück verantwortlich bist und kein anderer. Du siehst also, in dem Wort SelfCare steckt so allerhand und hinter dem Wort verbirgt sich so manches, was dienlich und nützlich für Dich ist.

Such’ Dir einfach das Wort aus, das Dir am besten gefällt.

Zusammengefasst lässt sich sagen:

SelfCare drückt die Art und Weise aus, wie ich mich selbst wertschätzend um mich selbst kümmern möchte, ohne andere dabei zu vernachlässigen.

Selbstfürsorge oder Egoismus?

SelfCare ist eine gesunde Form der Selbstliebe, bei der Du Dich selbst und Deine Mitmenschen im Fokus behältst.

Das unterscheidet Selbstfürsorge vom „starren“ Egoismus.

Egoismus ist eine Haltung, die gekennzeichnet ist durch das Streben nach Erlangung von Vorteilen für die eigene Person. Nach Erfüllung der die eigene Person betreffenden Wünsche, ohne Rücksicht auf die Ansprüche anderer.

Egoismus wird auch bezeichnet als Selbstsucht, Ichsucht oder übertriebener Eigenliebe.

Aber ohne Eigenliebe oder Selbstliebe funktioniert keine SelfCare.

Wir können anderen nur geben, was wir selbst besitzen. Und wenn Du keine Energie, keine Kraft, keine Power mehr hast, dann kannst Du auch anderen nichts geben und nicht gut für andere da sein.

Denn: Zwei Ertrinkende können sich schlecht gegenseitig retten!

Egoismus kann daher auch als eine Art Lehre verstanden werden, nach der alles, auch das altruistische (= selbstlose, uneigennützige) Handeln, auf Selbstliebe beruht.

Im Buddhismus wird zum Beispiel gelehrt, dass ein Mensch erst dann gut für andere sorgen oder ihnen dienen kann, wenn er selbst sein „ICH“ angenommen und gut für sich gesorgt hat.

Bist Du schon einmal geflogen? Ja? Dann kennst Du das ja sicher. Bevor die Maschine abhebt, verliest die Stewardess oder der Steward (heute heißt das ja FlugbegleiterIn) die Sicherheitsregeln.

Eine Regel lautet wie folgt

… Im Falle eines Druckabfalls setzen Sie sich bitte zuerst selbst die aus der Decke fallende Sauerstoffmaske auf, und kümmern sich dann um ihren Nachbarn!

Also ist ein gesunder Egoismus Bestandteil jeder SelfCare. Sie gehört zur gesunden Selbstfürsorge!

Erst wenn es uns gut geht, haben wir auch die Kraft uns um andere zu kümmern. Deshalb ist ein gesunder Egoismus wichtig! Denn wir helfen damit uns und anderen!

Nur wer auch (nicht ausschließlich) an sich und seine Bedürfnisse denkt und diese nicht vernachlässigt, kann in einem Zustand der Fülle leben.

Wer dagegen ständig in einem Zustand des Mangels lebt und glaubt, ihm fehle etwas oder er müsse ständig aufpassen, nicht zu kurz zu kommen oder übervorteilt zu werden, der wird anderen vorwerfen, egoistisch zu handeln.

Du bist also nicht egoistisch oder selbstsüchtig, wenn Du Dich gut um Dich selbst kümmerst. Du bist nur zufriedener!

Daher beinhaltet jede SelfCare praktizierte Selbst-Wertschätzung und ist ein effektiver und alltäglicher Hausputz für Deine Seele.

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Die 5+1 Aspekte der Selbstfürsorge

SelfCare ist höchstpersönlich und ganz individuell. Daher kann gesunde Selbstfü(h)rsorge auch für jeden anders aussehen.

Das kennen wir schon aus der Stressforschung. Denn genau wie beim Stress ist nicht für jeden die gleiche Situation stressig. Jeder erlebt und bewertet Stress anders. Was dem einen gut tut, lässt den anderen ganz kalt.

So ist es auch bei SelfCare: Was dem einen gut tut, löst beim anderen eher Stress aus!

Doch eines ist allen gleich: Es geht immer um den wichtigsten Menschen in Deinem Leben – um DICH!

Daher finde heraus, was DIR gut tut und integriere das dann in Deinen Alltag und mach es Dir zur Gewohnheit.

Deine SelfCare oder Selbstfürsorge kannst Du auf 5 Ebenen bzw. durch 5 +1 Aspekte verbessern.

  1. physischer Aspekt
  2. sozialer Aspekt
  3. mentaler Aspekt
  4. emotionaler Aspekt
  5. spiritueller Aspekt
  6. praktischer Aspekt

1. Der körperliche (physische) Aspekt

Alles was hierunter fällt, dient Deinem körperlichen Wohlergehen.

Beim körperlichen Aspekt geht es um Bewegung jeglicher Art. Dazu zählt bewusstes Treppensteigen ebenso wie Hausputz, Gartenarbeit, Joggen, Walken, Fitnesstraining, Gymnastik, etc.

Auch die Ernährung zählt dazu. Nicht immer nur FastFood essen, sondern auch mal was anderes. Und es geht um Dein Entspannungs- und Ruhebedürfnis.

Und um den Schlaf bzw. Deine Schlafgewohnheiten. Wer länger als 14 Tage am Stück schlecht schläft, sollte sich darum kümmern. Es geht auch um Dein äußerliches Erscheinungsbild, um Pflege und Hygiene. Auch um Deine Zähne.

Beim körperlichen Aspekt geht es also ganz allgemein gesprochen um das „Haus“ in dem DU wohnst.

Wenn das kein „Heim“ für Dich ist, sondern eher eine Bruchbude, ein gammeliges Kabuff oder eine Notunterkunft, dann leidet Deine SelfCare.

Du merkst, dass dieser Aspekt bei Dir ausgewogen ist, wenn Du genug Energie und Power besitzt, wenn Du Dich entspannt und ausgeruht fühlst oder Du diesen Umstand binnen 1-2 Tagen wieder herstellen kannst.

Und Du merkst das auch daran, wenn Du seltener „normal“ krank bist, weniger Allergien hast und wenn Du weniger stressbedingte Beschwerden aufweist.

2. Der mentale Aspekt

Beim mentalen Aspekt geht es um Deine Einstellungen, Deine mentalen Konstrukte und um Deine Gedanken. Besser gesagt, um die Art und Weise, wie DU denkst.

Hier geht es um Bewertungen, Meinungen und Urteile, die Du über Dich selbst oder andere oder die Welt hast bzw. fällst.

Denn wie schon Epiktet vor mehr als 2000 Jahren sagte:

„Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern die Meinungen und die Beurteilungen über die Dinge.“ (Epiktet 55 n. Chr. – 135 n. Chr.)

3. Der emotionale Aspekt

Beim emotionalen Aspekt geht es um Deine Gefühle und wie Du sie ausagierst.

Wenn Du Deine Gefühle nicht kontrollieren kannst, wirst Du zum Sklaven Deiner eigenen Emotions. Das ist weder prickelnd für Dich, noch für Deine Mitmenschen, noch zeugt es von großer Geistesstärke.

Es geht nicht darum, Deine Gefühle zu unterdrücken, sondern diese liebevoll umzuwandeln, indem Du Deine „negativen“ Gefühle annimmst.

Dein Herz ist genauso wichtig, wie Dein Kopp“.

4. Der spirituelle Aspekt

Beim spirituellen Aspekt der Selbstfürsorge geht es um Dein Eingebundensein in dieser Welt.

Auch um Deinen Glauben, Deine Werte und Normen – all das, was Dir und Deinem Leben Sinn, Halt und Orientierung gibt.

Das kann Deine Ursprungsreligion sein oder Meditation, christliche Arbeit oder ehrenamtliche Tätigkeit.

Wichtig ist nur, dass Du Dich mit Deiner spirituellen Dimension beschäftigst und klar für Dich kriegst, was Du damit verbindest.

Also was für Dich Spiritualität bedeutet.

Viele antworten auf die Frage: „Glaubst Du an Gott oder eine übergeordnete Macht oder ein Prinzip?“ mit dem Satz: „Also ich bin kein Kirchgänger, aber ….!“

Spiritualität kann Religiosität beinhalten – muss es aber nicht.

Wenn Du Dir selbst kein Geheimnis bleiben möchtest, frage Dich also:

  • Was ist mir wichtig und warum?
  • Wie schaut mein Wozu im Leben aus?
  • An was orientiere ich mich?
  • Wem oder was habe ich noch nicht vergeben?
  • Was gibt mir Halt, Kraft und Stärke?
  • Welche Rituale praktiziere ich jeden Tag?
  • Wie sieht es aus mit meinem Glauben?
  • Wonach richte ich mich aus?
  • Was bedeutet für mich das Wort Spiritualität?

5. Der soziale Aspekt

Hier geht es um Ausgewogenheit zwischen Deinem Bedürfnis nach Gemeinschaft und Deinem Bedürfnis nach Sich-Zurückziehen oder Alleinsein.

Denn wir sind soziale Wesen und brauchen Menschen, die wir lieben können und die uns lieben.

Wir brauchen das Gefühl der Zugehörigkeit, denn wir wollen uns mit diesen Menschen verbunden fühlen und von diesen gehört, gesehen und gefühlt werden.

Wir sind keine Solisten! Auch wenn wir gut alleine sein können, heißt das nicht, dass wir komplett auf andere Menschen verzichten können. Wenn wir das tun, dann gehen wir zugrunde.

Der Mensch wird am Du zum Ich

„Der Mensch wird am DU zum ICH!“, sagte schon Martin Buber. Und jeder von uns kann das bestätigen. Gemeint ist, dass der Mensch seine Identität in Beziehung und Relation zu seiner Umwelt bildet.

Erst die Begegnung mit dem anderen, dem „DU“, ermöglicht die Bildung eines eigenen „ICH“. Und hier muss sich das eigene „ICH“ immer wieder gegenüber dem „DU“ abgrenzen, seine eigenen Grenzen kennen, ausloten oder auch mal überschreiten.

Denn wie oft haben wir gerade erst durch einen anderen Menschen wieder etwas über uns selbst gelernt.

Wir Menschen adaptieren gerne, ahmen gerne nach und orientieren uns an anderen.

Vergleiche Dich nicht so oft mit anderen

Doch dabei müssen wir ständig aufpassen, dass wir uns nicht im anderen verlieren oder nur noch für ihn oder sie leben. Da müssen wir aufpassen, dass wir nicht am Vergleich zerbrechen oder uns ständig unwohl fühlen, weil wir uns mit anderen vergleichen.

Und wenn uns das dann doch passiert, dann dürfen wir vergeben oder lernen, uns mit dem auszusöhnen, was uns so stresst.

Das sagt auch folgendes Zitat, dessen Verfasser leider unbekannt ist:

„Wenn es Dir so richtig schlecht gehen soll, dann vergleiche Dich mit anderen!“

Wir lernen von anderen Menschen und entwickeln uns weiter, weil sie uns anstoßen, weiterschubsen, mal sanft, mal nachdrücklich.

Auch spiegeln wir uns in anderen Menschen wider, fühlen mit ihnen, entwickeln Empathie und Mitgefühl für ihre Sorgen und Nöte.

Und wir könnten noch einen 5+1, einen 6. Aspekt hinzufügen: den praktischen Aspekt der Selbstfürsorge.

6. Der praktische Aspekt

Alles Wissen bringt nichts, wenn es nicht umgesetzt wird.

Dann sind es nur mentale „Klugscheißereien“.

In der praktischen Dimension geht es um Dein TUN! Um Struktur und Routine. Um die Art und Weise, wie Du es schaffst – ganz konkret und praktisch – Deinen Alltag so zu gestalten, dass alles was Du tust ein Ausdruck dessen bist, was und wer Du bist oder sein willst.

Das bedeutet permanentes Üben. Denn Rom oder andere Städte wurden ja auch nicht an einem Tag erbaut. Und Meister fallen auch nicht vom Himmel.

Aber Du kannst ein Meister Deiner persönlichen Lebensgestaltung werden – wenn Du Dich dafür entscheidest und Dich wieder daran erinnerst, wer oder was Du in Wahrheit sein willst. Rituale können helfen, Deinen Tag zu strukturieren bzw. den Fokus auf das Wesentliche gleich zu Beginn des Tages zu richten.

“Du musst Dein Ändern leben!“

Wie Du Dich richtig gut achtsam ärgern kannst

Wie Du Dich richtig gut achtsam ärgern kannst

Stehst Du gerade unter Volldampf und ärgerst Dich so richtig? Willst Du diesen fiesen Ärger am liebsten loswerden – besser jetzt als später?

Doch was, wenn Du diesen Störenfried in einen Lehrmeister verwandeln könntest? Genau dazu lade ich Dich in diesem Beitrag ein. Wenn Du so willst zu einer Entdeckungstour der etwas anderen Art – wie so oft – durch ’ne andere Sicht auf die Dinge.

Damit Dein Ärger nicht länger als dunkler Schatten hinter oder vor Dir herläuft, sondern Dir als ein Spiegel dient, der Dir wertvolle Einsichten in Dein Innerstes offenbart.

Mit Achtsamkeit als Kompass kannst Du lernen, den Ärger nicht nur zu erleben, sondern ihn bewusst zu navigieren und so zu einer Quelle der Selbsterkenntnis und des persönlichen Wachstums zu machen.

Zugehörige Podcastfolge

Was ist überhaupt Achtsamkeit?

Achtsamkeit ist …:

  • sich den gegenwärtigen Moment bewusst zu machen, ohne irgendetwas wegzulassen (der Ärger ist dooooof!) oder hinzuzufügen (so sollte es eher sein …)
  • auf eine bestimmte Art und Weise aufmerksam zu sein, ohne zu urteilen = UR-Teil oder zu werten („Ich bin doch zu blöd – das schaffe ich eh nicht!“ oder „Ach, bin ich toll, wie ich das wieder hinkriege mit dieser Achtsamkeit, … na das soll mir erst mal einer nachmachen …!“)

Bei Achtsamkeit kommt es daher auf 3 Dinge an:

  1. auf die Absicht
  2. auf den gegenwärtigen Moment
  3. auf die Fähigkeit, ALLES so zu lassen, ohne zu werten, zu analysieren oder zu urteilen.

Uff. Das ist ja manchmal ganz schön schwierig. Da wallt doch grade so schön der Ärger in mir hoch und das fühlt sich doch so gar nicht angenehm an und jetzt soll ich das auch noch so lassen? Neeee.

Aber gerade darin besteht ja die Kunst oder der Witz. Denn wenn wir z. B. den Ärger einfach so lassen, hinschauen, hin spüren … dann verpufft der Ärger wieder. Garantiert!

Denn eine Emotion bleibt nur für ca. 5-10 SEKUNDEN im Gehirn vorhanden und dann flaut sie dank der Hormone wieder ab. Es sei denn, wir gießen permanent durch erneute Gedanken Öl ins “Ärger-Feuer”. Dann erscheint es uns, als würden wir uns DAUERHAFT ärgern. Aber da stimmt gar nicht. Das machen wir hübsch selber.

Vor ein paar Tagen habe ich einen sehr schönen Spruch in einem Hörbuch der INQA über Stress (hier kannst Du Dir das geniale Hörbuch aus meiner Dropbox gratis und völlig legal, da vom Anbieter kostenfrei, herunterladen) entdeckt.

Eine Psychologin sagte dort:

“Du wirst dann krank, wenn Du Dich nicht GUT fühlst!”

Super, diese Doppeldeutigkeit.

Die 3 Eckpfeiler der Achtsamkeit

Doch weiter im Text. Was die 3 Eckpfeiler der Achtsamkeit im Einzelnen bedeuten, habe ich Dir hier mal aufgelistet:

1. mit Absicht

Unsere Aufmerksamkeit wird im Alltag meist automatisch vom Außen gelenkt.
Sie geht dorthin, wo es gerade laut, auffällig, interessant, Lust versprechend oder vielleicht bedrohlich ist.
Um weniger auffällige Dinge, wie z. B. den Atem, Körperempfindungen, emotionale Aspekte wahrzunehmen, müssen wir die Aufmerksamkeit bewusst, also mit Absicht dorthin lenken. Solche Dinge sind eher leise, sodass die Aufmerksamkeit von selber kaum je dorthin geht.

2. im gegenwärtigen Moment

Im gegenwärtigen Moment zu sein bedeutet, etwas ganz im Hier und Jetzt zu sein. Es bedeutet auch, sich gut um sich zu kümmern, wenn es gerade mal zwickt und zwackt und dieses Körpergefühl wahrzunehmen – ohne es zu verurteilen.

Das Gefühl z. B. im Körper wahrzunehmen, ohne dabei in die Vergangenheit oder Zukunft abzudriften. Und falls dies unwillkürlich doch passiert – und das wird es – dies zu bemerken.
Die „Verkörperte Präsenz“ ist im Achtsamkeitstraining sehr wichtig, denn wenn wir im Körper etwas wahrnehmen, sind wir automatisch in der Gegenwart.
Wir können kein Kratzen oder Jucken von Gestern oder Morgen spüren, höchstens uns daran erinnern oder uns vorstellen, aber empfinden können wir es nur JETZT.

3. ohne zu werten, zu analysieren oder zu urteilen

Im Alltag beurteilt der Geist sofort alles als angenehm, unangenehm oder neutral.
Wir wollen negative Dinge sofort weg haben oder angenehme Dinge behalten, intensivieren oder verlängern oder wir sind frustriert, wenn diese angenehmen Zustände vorbeigehen.

Neutrale Dinge übersehen wir meist, da sie zu wenig interessant sind. Ohne Aufmerksamkeit kann kein Lernen stattfinden.
Wenn wir uns von Unangenehmen abwenden z. B. in Ärger-Situationen, haben wir kaum eine Chance etwas daraus zu lernen und unseren Umgang damit zu verändern.

Achtsamkeit ist also die Fähigkeit, eine klare, nicht wertende Aufmerksamkeit all jenem zuzuwenden, was im gegenwärtigen Augenblick geschieht.

Also auch im Ärger den Ärger fühlen und dann merken, wie er sich langsam auflöst.

Buch-Tipp:

 

Was hältst Du denn von Achtsamkeit oder wobei hilft sie Dir?

Ein Hoch auf unsere Freundschaften

Ein Hoch auf unsere Freundschaften

Ein Hoch auf unsere Freundschaften

Freundschaften unter Tieren

Heute geht’s um Freundschaften.

Ne, nich‘ um die auf facebook, die wir ja oft gar nicht kennen, sondern um richtige Freundschaften. Um die, die uns das Herz erwärmen.

Um Freundschaften zu Tieren und zu Menschen. Um die, die uns als Mensch so annehmen, wie wir sind.  

Gerade komm‘ ich von einem Besuch bei meiner Freundin Petra, die ich schon gaaanz lange nicht mehr gesehen habe. Jeder hat ja sein eigenes Leben. War beschäftigt. Die Zeit fraß den Alltag auf und schwupps waren einige Monate bis Jahre ins Land gezogen.

Echt? Upps!

Als ich in ihre Straße einbog, war ich ganz erstaunt und dachte bei mir:

„Wo kommt denn plötzlich das Wohngebiet her? Das war doch damals nicht? Ach, ne guck, was haben die hier denn gebaut.“

Wir drückten und herzten uns und beim Abschied sagte ich zu ihr:

„Das war, als hätten wir uns gestern erst verabschiedet;)!“

Und sie bejahte. Auch Shadow tat der Besuch gut, denn er traf seine alten Freundinnen wieder (3 Golden Retriever Hündinnen).😍

Ja! Ich denke, das macht echte Freundschaften aus. Man trifft sich wieder und ist sich gleich wieder vertraut. Wie damals.

Und dennoch möchte ich nicht mehr so viel Zeit ins Land ziehen lassen, weil scheinbar andere Dinge wichtiger sind. Da darf ich mir ruhig auch an die eigene Nase fassen.;)

Zu weit weg?

Klar, manche Freundschaften sind einfach zu weit weg, als dass man eben mal hinfahren könnte auf’n Kaffee oder nen Tee.

Aber dennoch denken wir ja häufiger an diese Menschen.

Sie leben in unserem Herzen.

Und dann tut es ja einfach mal ganz gut, dem anderen ’ne Nachricht zu schreiben:

„Du, ich hab‘ grad an Dich gedacht!“
Meine Freundin Ute zum Beispiel, die ich seit Kindertagen kenne, wohnt auf der Schwäbischen Alb.

Und manchmal träume ich sogar von ihr.

Dass ist dann immer ein untrügliches Zeichen, dass ich mich wieder bei ihr melden möchte.

Dann klappt’s manchmal auch mit dem Telefonieren.

Und alles ist so, als hätten wir erst letzte Woche gesprochen, obwohl Monate vergangen sind.

SelfCare-Letter abonnieren

… und sich einfach mal wieder überraschen lassen.

 

Oder Diane, die einfach mal anrief und fragte, ob wir uns mal wieder sehen können und ich hinfuhr. Und es war wieder vertraut! Danke Dir!

Zu anderen Freunden haben wir vielleicht intensiveren Kontakt, weil sie näher wohnen oder thematisch gerade näher an einem dran sind.

Wie zum Beispiel zu meiner Freundin Barbara, die eine wertvolle und wichtige beste Freundin für mich geworden ist. Ich danke Dir! 😘

Aber jede – wie auch immer geartete Freundschaft – ist wertvoll.

Vielleicht war sie es nur für eine kurze Zeit. Vielleicht überdauert sie auch länger. Manche Freundschaften verändern sich komplett. Aber alle waren auf ihre Art wichtig.

Einige unserer Freunde kennen wir seit Kindertagen.

Andere kamen erst im Erwachsenenleben dazu. 

Späte Freundschaften? Geht das überhaupt?

Es ist möglich, auch noch „im Alter“ echte und tiefe Freundschaften zu schließen.

Wieso auch nicht! Ich halte es für eine Illusion, dass nur im Kindesalter feste Freundschaften geschlossen werden können, die ein Leben lang halten. Wir verändern uns doch permanent und auch die Menschen, die uns begegnen, tun dies.

Als Erwachsene tun wir uns da vielleicht manchmal etwas schwerer, weil wir schon Erfahrungen der Enttäuschung und Verletzung gemacht haben. Aber was soll’s!

Jede neue Freundschaft beinhaltet neue Erfahrungen.

So sende ich hier und heute einen Gruß an alle, bei denen ich mich schon ’ne Weile nicht mehr gemeldet habe. Ich denk‘ an Euch und ihr seid da drin … im Herzchen.;)

„Das erste Gesetz der Freundschaft lautet, dass sie gepflegt werden muss. Das zweite lautet: Sei nachsichtig, wenn das erste verletzt wird.“

Voltaire

Nur Mut …

Und ich möchte allen anderen Mut machen, sich wieder an ihre Freunde zu erinnern. Ruft an. Schreibt ne WhatsApp oder ne E-Mail. Meldet Euch!

Gerade wenn es stressig zugeht in Eurem Leben. Das tut gut!

Oder baut einfach neue auf! Das geht nicht nur bei Frauen;)

Nun wünsche ich Dir eine tolle Woche, in der Du alte Freundschaften reaktivieren kannst.

Liebe Grüße (auch an Dich Manfred 😍)

Deine

Weitere Artikel:

 Möchtest Du endlich raus aus dem Stress und rein in Dein entspanntes Leben?

Dann melde Dich für mein Online-Selbstcoaching-Programm re:member! Erinnere Dich an’s Wesentliche. Stress verstehen. Entspannter leben. an und hol‘ Dir Dein Leben zurück. 

 

Das kleine Selbsthilfe-Buch: Interview mit K. Knechtel

Das kleine Selbsthilfe-Buch: Interview mit K. Knechtel

Im folgenden Artikel habe ich die Autorin Katharina Knechtel zu ihrem Buch:

Das kleine Selbsthilfe-Buch. Wie du schwierige Situationen meisterst und ein erfüllendes Leben kreierst interviewt.

Folgende Fragen habe ich ihr gestellt:

  1. Was hat Dich dazu inspiriert dieses Buch zu schreiben?

  2. Was war Deine größte Herausforderung beim Schreiben?

  3. Was würdest Du Menschen als aller erstes empfehlen, die gerade in einer schwierigen Lebensphase stecken?

  4. Wie würdest Du Dich selbst beschreiben?

  5. Wie praktizierst Du SelfCare oder Selbstfürsorge und was ist Dir dabei am wichtigsten?

Frage 1:

Was hat Dich dazu inspiriert, dieses Buch zu schreiben?

Mein Ziel war es, ein Buch zu schreiben, dass kompakt alles zusammenfasst, was ich über ein gesundes und glückliches Leben gelernt habe.

Ich halte viel von Selbsthilfe-Büchern und lese sehr gern.

Doch meiner Meinung nach fehlte ein Buch, dass ohne große Umschweife einfache und effektive Ratschläge gibt und somit sofortige Hilfe in Krisen anbietet.

Etwas, dass man auch zwischendurch in die Hand nehmen und sich ein paar Ideen für gesunde Gewohnheiten und für ein selbstbestimmtes Leben holen kann.

Außerdem bin ich davon überzeugt, dass Liebe, Optimismus und Freude für jeden Menschen essentiell und auch erreichbar sind.

Zu diesen Themen wollte ich einen Beitrag leisten.

Frage 2:

Was war Deine größte Herausforderung beim Schreiben?

„Das kleine Selbsthilfe-Buch“ war ein langes Herzens-Projekt.

Es war aber wirklich nicht immer einfach.

Der schwierigste Teil kam tatsächlich am Ende: das fertige Buch zum ersten Mal anderen zum Lesen zu geben.

Da kamen ziemliche Selbstzweifel auf, aber es hat mir geholfen daran zu denken, warum ich das Buch geschrieben habe und dass darin das steht, woran ich glaube.

Denn ich bin überzeugt, dass es vielen Leuten zu mehr Gesundheit und Zufriedenheit verhelfen kann und diese Überzeugung war letztendlich stärker als die Zweifel.

Frage 3:

Was würdest Du Menschen als allererstes empfehlen, die gerade in einer schwierigen Lebensphase stecken?

In den meisten Fällen helfen diese 2 Tipps, um das Erlebte zu verarbeiten und gleichzeitig Hoffnung zu bewahren.

Erstens: Egal was man gerade durchmacht, es wird leichter, wenn man sich selbst erlaubt, die eigenen Gefühle erst mal zu fühlen und zu akzeptieren – bewusst Verständnis für sich zu haben und sich anzunehmen.

Nach dem Motto: „Ok, so ist es jetzt und ich darf in dieser Situation traurig oder wütend oder verletzt sein. Es ist völlig normal, mich in dieser Situation so zu fühlen, so ergeht es vielen.“

Zweitens: Wie ernst die Lage auch sein mag, man sollte trotz allem auch die schönen Dinge, die Wohltaten des Lebens, eben Gründe zu Lächeln beachten.

Das sind ganz oft die „kleinen Dinge“ des Lebens, wie ein guter Café, jemand, der uns freundlich anlächelt oder eine heiße Dusche, nachdem man aus der Kälte kommt.

Bei einer längeren Krise kann ein Dankbarkeitstagebuch übrigens wahre Wunder vollbringen.

Frage 4:

Wie würdest Du Dich selbst beschreiben?

Puh, das ist gar nicht so einfach! Ich bin wohl ein typischer Fisch:D

Ich habe viele Interessen und kann mich leicht für Neues begeistern, vor allem was Kreativität und gutes Essen angeht.

Meine Familie und meine Freunde sind mir sehr wichtig.

Yoga und Bücher gehören zu meinen großen Leidenschaften und bei einer Tasse Café und in lieber Gesellschaft kann ich mich gut entspannen.

In meinem Leben gab es neben vielen Höhen aber auch schon viele Tiefen und dank meiner Sensibilität, nehme ich viel extrem war, sowohl extrem schön, als auch extrem schlimm.

Vermutlich interessiere ich mich deswegen so sehr für Psychohygiene und für Selbstfürsorge.

Die Tipps aus dem „kleinem Selbsthilfe-Buch“ haben mir selbst sehr geholfen und das ist auch der Grund, warum ich sie mit anderen teilen möchte.

Frage 5:

Wie praktizierst Du SelfCare oder Selbstfürsorge und was ist Dir dabei am wichtigsten?

Ich probiere gerne verschiedene Methoden aus.

Zu meinen Favoriten gehören eine Morgenroutine, Tagebuch-Schreiben und Meditieren.

Ich starte den Tag meistens mit positiven Gedanken, ein paar Yogaübungen und einem leckeren selbst gemachtem Müsli – dann hab ich etwas, worauf ich mich schon morgens freuen kann.

Wenn es mir mal richtig mies geht, schreibe ich alles ganz ungeschönt in mein Tagebuch.

Danach schreib ich mir selbst motivierende Tipps und Ideen dazu, wie sich die Situation anders sehen lässt und was daran gut ist bzw. wie ich optimistisch weitermachen kann – das hilft fast immer.

Meditieren ist mir sehr wichtig, es hat so viele positive Wirkungen, es müsste eigentlich ein Schulfach dafür geben. Deswegen gibt es im „kleinem Selbsthilfe-Buch“ auch ein eigenes Kapitel mit Meditationen, mit denen sich die eigenen Ziele leichter erreichen lassen, sei es Liebe, Gesundheit oder Glück.

Insgesamt finde ich es wichtig, SelfCare nicht als weiteren verpflichtenden Punkt auf der To-Do-List zu sehen, sondern als Luxus zu genießen und mir die Zeit bewusst für mich zu nehmen.

Denn das Entscheidende ist immer die Intention dahinter:

Auch eine einfache Tasse Tee kann Selbstfürsorge bedeuten, wenn man sie liebevoll zubereitet, bewusst genießt und sich sagt, wie wohltuend jeder Schluck ist.

Meditation von Katharina Knechtel:

Meditationsübung

So gut wie jeder kämpft ab und zu mit Ängsten.

Sie sehen vielleicht bei jedem anders aus, fühlen sich jedoch meistens recht ähnlich an.

Das Gute ist, dass ein gesunder Umgang mit Ängsten erlernbar ist.

Dazu hilft die folgende Atem-Meditation. Sie ist zudem perfekt, um sich selbst etwas Gutes zu tun.

Denn unser Atem ist eine der kraftvollsten Beruhigungsquellen, die uns jederzeit zur Verfügung steht.

Das Ziel dieser Meditation ist nicht, deine Ängste zu ignorieren, sondern die innere Haltung zu gewinnen, es mit allem aufnehmen zu können und so innere Stärke zu entwickeln.

Suche dir einen ruhigen Ort, an dem dich niemand stört und schalte dein Handy aus.

Du kannst dich hinsetzen oder hinlegen, je nachdem, was für dich gerade am angenehmsten ist.

Mache es dir so bequem wie möglich.

Schließe dann leicht deine Augen und konzentriere dich auf deinen Atem.

Atme langsam und tief in deinen Bauch – ein und aus.

Sage dir bei jedem Einatmen lautlos: „Alles ist ok, ich schaffe das.“

Wenn irgendwelche Gedanken oder unangenehmen Gefühle aufkommen, was völlig normal ist, akzeptiere es einfach.

Komme dann zurück zu deinem Atem und der positiven Affirmation.

Mache diese Übung für 5 bis 10 Minuten oder wenn du magst auch länger.

Spüre dann noch eine Weile nach, wie du dich fühlst und danke dir selbst, dir Zeit für dich genommen zu haben. Übrigens: Je öfter du diese Mediation machst, desto einfacher und effektiver wird sie für dich.

 

Vielen Dank, liebe Katharina für dieses Interview.

Das kleine Selbsthilfe-Buch

Das kleine Selbsthilfe-Buch

von Katharina Knechtel

Erhältlich bei amazon.

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Wie Du mit Ängsten besser klarkommst!

Wie Du mit Ängsten besser klarkommst!

Kennst Du das? So ein beklemmendes Gefühl breitet sich in Deiner Magengegend aus. Dir vergeht spürbar der Appetit und es fühlt sich an, als würde Dir jemand den Hals langsam zudrücken. Dein Atem geht schneller…, Dein Herz pocht wie verrückt. Schweiß tropft scheinbar aus jeder Pore. Dein Blick wird starr.

Ein eindeutiges Zeichen: Du bist verliebt! Neee. Ich meine hier so ne fiese Angst, die sich Deiner bemächtigt und an Deiner Kehle abwärts in Richtung Magen kriecht. Und diese Angst springt Dich oft urplötzlich an, wie ne Katze, die Panik hat.

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Verliebt oder doch Angst?

Die Symptome sind denen des Verliebtsein recht ähnlich. Und tatsächlich wird sowohl beim Verliebtsein, als auch im Zustand der Angst, Dein Körper in eine Art Alarmbereitschaft versetzt und eine ganze Kaskade von Botenstoffen ausgeschüttet, zum Beispiel das bekannte Adrenalin.

Aber im Gegensatz zum Zustand des Verliebtseins wird’s im Zustand der Angst recht schnell unlustig.

Doch das Interessante an der Angst ist Folgendes:

Die meisten unserer Ängste kommen gar nicht als sog. Real-Angst vor.

Realangst & Furcht

Die Realangst ist das, was wir gemeinhin als Furcht bezeichnen, also das Gefühl einer realen Bedrohung.

Sie bezeichnet die Reaktion unseres Körpers auf eine momentane oder sich in unmittelbarer Zukunft befindende Gefahr. (Wikipedia; leicht abgeändert)

Und dieses Instrument der Furcht ist durchaus sinnig und somit lebensnotwendig, da sie dazu motiviert, gegen diese Gefahren nützliche Abwehrmaßnahmen oder Abwehrstrategien zu ergreifen.

Das lässt uns dann wachsamer werden oder einfach hellhöriger oder hellsichtiger, da sich unsere Pupillen weiten, damit wir besser sehen können.

Unsere gesamten Sinne werden geschärft.

Und das ist in einer Bedrohungslage durch-aus sinnvoll. Schließlich können wir deshalb blitzschnell und zwar reflexhaft entscheiden, ohne nachzudenken, ob wir lieber kämpfen oder doch besser die Beine in die Hand nehmen wollen und flugs abhauen.

Aber das Problem liegt eigentlich ganz wo anders.

Das Sich-Sorgen-Machen

In Wahrheit brennt es ja recht selten in unserem Alltag und wir werden auch eher selten von zähnefletschenden Monstern gejagt.

Unsere Ängste spielen sich eher als Zukunftsängste in unserem Kopf ab.

Als eine Art Sorgenmachen vor einer schrecklichen Zukunft im Dolby Surround-HDTV-Horrorformat.

Oder mit furchtbaren „Mist-das-das-so-gelaufen-ist“-Bildern aus der Vergangenheit, auch wenn die Vergangenheit erst mal paar Sekunden alt ist.

Wir zerdenken förmlich unsere Vergangenheit mit so Gedanken wie:

  • Warum hat der das gesagt?
  • Das hätte mir nicht passieren dürfen.
  • Warum habe ich das getan oder nicht getan?
  • Ich bin so ein Idiot! oder
  • Der andere ist so ein Idiot!
  • … und auch immer wieder schön: DAS MACHT MAN NICHT!

Als würde das was ändern.

An dem Satz ist nur schön, dass er das Wort MACHT beinhaltet. Und genau darum gehts: Um die Zurückeroberung der MACHT.

Oder wie in Star Wars, um das ERWACHEN der MACHT.

Doch zurück zu den Sätzen.

Diese Gedanken können einem den Tag ganz schön vermiesen.

Und wenn Du jeden Tag diese Gedanken mehrmals denkst, sind diese Gedanken absolute Garanten für ein richtig unschönes und unglückliches Leben. Garantiert!

Doch das wollen ja die wenigsten führen. Aber wie kann man das ändern?

Zunächst ist es wichtig zu verstehen, wo die Angst eigentlich zuhause ist!

Wo sitzt eigentlich die Angst und noch spannender: Wer steuert sie?

In unserem Gehirn ist für die Angst u. a. ein Teil des Limbischen Systems zuständig: die sog. Amygdala oder fachfrauisch ausgedrückt: das Corpus amygdaloideum, die paarig in einem Temporallappen des Großhirns sitzt.

Das Max-Planck-Institut schreibt hier in einem Artikel auf ihrer Seite: „…Forscher am Max-Planck-Institut für Psychiatrie haben jüngst Nervenzellen in einer Hirnregion, dem “erweiterten Amygdalakomplex”, lokalisiert, die für die Regulierung unserer Furcht- und Angstreaktionen verantwortlich sind. Die Ergebnisse wurden kürzlich im renommierten Fachmagazin “Molecular Psychiatry” veröffentlicht. Bei den meisten Menschen lassen Furcht- und Angstreaktionen rasch nach, sobald die bedrohliche Situation vorüber ist. Bei manchen jedoch bleibt die Angst bestehen…

https://www.psych.mpg.de/2225510/pm1573-stress-reaction-anxiety

Doch wir wollen uns hier mit den eher „harmloseren“, aber nicht weniger nervenden und angstmachenden Ängste beschäftigen und nicht mit traumatischen.

Wissenswertes zur Amygdala

Die Amygdala (es gibt 2 davon, jeweils in der rechten und linken Gehirnhälfte) gleicht ihrem Aussehen nach einer Mandel, daher wird sie auch Mandelkern genannt.

Sie springt immer dann an, wenn über unsere 5 Sinne (Hören, Sehen, Riechen, Fühlen, Schmecken) mögliche Gefahrenquellen entdeckt werden.

Unsere Amygdala ist dabei aber sehr selbständig und autark, denn sie veranlasst ohne Zuschaltung der „Geschäftsleitung“ (= dem Großhirn) die Ausschüttung von z. B. Stresshormonen.

Und immer dann, wenn aufgrund von vermuteten Gefahren Emotionen wie z. B. Angst oder Wut auftauchen, wird sie aktiviert. Daher ist sie eine Art Gefahrenschaltzentrale und soll uns eigentlich nur helfen und uns vor Schaden bewahren.

Aus diesem Grund nenne ich „meine“ Amygdala liebevoll „Amy“ und habe eine Art persönliche Beziehung zu ihr aufgebaut;) Denn sie hilft mir, mögliche Gefahrenquellen zu erkennen und dementsprechend zu handeln. Mittlerweile habe ich sie echt schätzen gelernt, da ich weiß, dass sie mich eigentlich nur beschützen will.

Unsere kleine Diva

Manchmal ist sie allerdings etwas überempfindlich, neigt zu Übertreibungen und agiert oft wie eine Diva.  Deshalb nenne ich sie liebevoll meine Drama-Queen.

Doch bei manchen Menschen wurde sie bereits in Kindertagen ein bisschen überstimuliert, teils weil das Umfeld nicht so prickelnd war oder der Mensch sich mit seinen Bezugspersonen nicht sonderlich sicher, behütet oder beschützt fühlte.

Je nach Situation, Verfassung oder Tagesform kann es dann sein, dass sie schon bei der kleinsten potentiellen Gefahr anspringt. Das ist übrigens auch bei Menschen so, die eine einigermaßen behütete Kindheit hatten.

Dann fährt die Amy so richtig zur Hochform auf und gibt alles, was man von einer echten Drama-Queen erwarten kann:

Sie macht aus vielen klitzekleinen Mücken viele putzige Monster-Elefanten.

Der Protector

Und wenn sie das macht, dann ist es hilfreich einen Protector an der Seite zu haben bzw. einzuschalten. Auch zu meinem „Protector“ pflege ich ein sehr kollegiales Verhältnis, also zu meinem Hirn oder besser gesagt zu meinem Großhirn.

Ich nenne diesen Zuständigkeitsbereich meines Großhirns „Protector“, weil ich ihn mir wie eine Art Bodyguard oder eine Bodyguardine vorstelle. Breitschultrig, muskulös…ein echter Hingucker.

Der Protector ist quasi der Chef von Amy.

Aber wie in jedem guten Unternehmen gibts ja immer Mitarbeiter, so auch Amy, die es besonders gut meinen, dann aber doch übers Ziel hinausschießen. Das Ziel mag ok sein, dass Vorgehen ist eher ausbaufähig.

Ich führe sozusagen Selbstgespräche und bespreche mit Amy laut oder in Gedanken den derzeitigen Ist-Stand und erörtere mit ihr (oder mir) die Situation.

An einem wahren Beispiel aus meiner Praxis und meinem Kopf will ich Dir das verdeutlichen.

Zwiegespräch mit Amy

Es ist Freitagmorgen. Ich sitze gemütlich bei einer Tasse Kaffee zuhause. Plötzlich klingelt das Telefon. Ein Klient ruft an und erklärt mir, dass er vor verschlossener Tür steht. Wir hätten einen Termin gehabt. Ich bin sehr aufgeregt, denn ich habe ihn doch glatt vergessen. Ich entschuldige mich bei ihm und mache einen Terminvorschlag. Er will später wieder melden.

Nach dem Telefonat geht der Aufruhr in meinem Kopp aber erst so richtig los.

Für mich ein klares Zeichen: Amy is in the house oder am Start:

Amy: „Oh nein, oh nein…das ist ja furchtbar. Paaanik! Was denkt der jetzt von uns…“

Ich: „Hey Amy, ja das war nicht so pralle. Ich bin noch ganz aufgewühlt.

Amy: „Ja, aber wie blöd kann man denn auch sein. Hast Du keinen Kalender?

Ich: „Doch, aber ich hab vergessen ihn einzutragen. Und übrigens … atme mal tief durch. Du schiebst schon wieder Panik…!“

Amy: „Aber hast DU nicht gehört, wiiiiie enttäuscht er war, häää?“

Ich: „Beruhige Dich! Der war nicht enttäuscht, nur gefrustet. Is’ ja auch sein gutes Recht. Ich habe mich doch entschuldigt und gesagt, dass es mir sehr leid tut.!

Amy: „Ja, schon, aber ich mach mir echt Sorgen, ob der überhaupt nochmal wiederkommt. Und dann wirst Du nichts mehr verdienen, und, und wir haben nichts mehr zu essen und müssen unter der Brücke schlafen und, und… keiner will mehr was mit uns zu tun haben… und, und… wir werden ausgegrenzt und schließlich einsam sterben…!“

Ich: „Schau Amy! Eigentlich ist alles roger. Wir haben genug zu essen (Blick in den Kühlschrank hilft). Schau, wir haben ein Dach über dem Kopf und einen Platz, wo wir schlafen können.“

(Fortsetzung folgt …)

Aber erstmal … Was sagt die Hirnforschung dazu?

Hier sei erwähnt, dass die moderne Gehirnforschung herausgefunden hat, dass man tatsächlich mit seiner Amy reden kann (und auch sollte) bzw. dass sie über Gedanken beeinflussbar ist.

Daher mach ich einfach weiter und quatsch sie regelrecht voll. Ich erörtere ihr alles, für was wir derzeit so dankbar sind, was wir besitzen, also was DA ist und was nett oder wertvoll ist.

Diese Form der Selbstgespräche könnte man auch konstruktive Lebensführung nennen oder mit dem Fachausdruck aus der Verhaltenstherapie: kognitives Umstrukturieren.

Das heißt letzten Endes nur, dass wir wieder die Kontrolle über unser Oberstübchen zurückbekommen und uns nicht von den Ärger-Hormonen regieren lassen.

Doch sei darauf gefasst, dass Amy nicht so leicht locker lässt, denn sie ist nicht nur schlau, sondern auch hartnäckig.

Amy: „Ja, und was ist, wenn wir in der Gosse landen wegen deinem Fehler? Nix zu futtern, nix warm….bääääh dreckig und kalt….oh nein…wir werden steeeeerben …“ (denn das ist die größte Befürchtung von Amy, dass sie ausgegrenzt wird.

Denn früher, also so vor ca. 300.000 Jahren (die Forschung hat erwiesen, dass wir doch älter sind, als 200.000 Jahre;) bedeutete Ausgrenzung den sicheren Tod. Und vor dem Tod da fürchtet sie sich mehr als vor allem anderen auf der Welt. Deshalb macht sie auch immer so ein Terz wegen jeder Kleinigkeit. Doch ich nehm sie durchaus ernst und sage ihr…

Ich: „Aber Amy, wir haben doch noch Freunde … und niemand grenzt uns aus. Ich darf Fehler machen und wichtig ist nur, dass ich dazu steh, ok? Und Du weißt doch was man über Fehler sagt?

Amy: “Ne, was?”

Ich: “Na bilde mal mit den gleichen Buchstaben aus dem Wort FEHLER ein anderes Wort, das Du kennst.”

Amy: “Hmmmm….hmmm …!” (Sie denkt. Und denkt! In der Zwischenzeit hast Du keinen Stress, denn Amy ist beschäftigt und Dir gehts richtig gut. Also Ablenkung ist auch immer ein ganz wertvoller…) “….aaaah HELFER!”

Ich: “Jaaaa Amy, Du bist die Beste…. !” (Komplimente machen und loben, loben und es ernst meinen…) “Ach, guck … er hat grade ne Nachricht geschrieben und den Termin bestätigt .”

Warum lächeln so wichtig ist!

Und dann lächle ich und lächle was das Zeug hält. Mindestens 1 Minute oder auch nur 60 Sekunden, aber ich lächle und lächle.

Denn das ist für Amy das Signal: „Ok, die Trulla lächelt, dann muss ja alles roger sein.“

Denn wer lächelt, der aktiviert soviel Muskeln in seinem Gesicht, die wiederum mit der Hormonzentrale rückgekoppelt sind, dass der Stress runterfährt.

Deshalb ist lächeln auch wichtig, aber eben erst, nachdem wir unsere Ängste, den Ärger, die Sorge oder das Gefühl im allgemeinen respektiert und beachtet haben. Denn es ist ja nicht umsonst da.

Eine Emotion soll uns ja zu einer Handlung bewegen.

Schließlich stammt das Wort Emotion vom lat. Wort emovere, was soviel wie herausbewegen oder emporwühlen bedeutet. Es steckt daher auch im Wort Lokomotive;)

Also wenn ein Gefühl kommt, dann bedeutet das, dass wir innehalten und kurz lauschen müssen. Daher ist Achtsamkeit auch so wichtig, da wir dadurch lernen, uns selbst gut zu fühlen.

Oder wie eine Psychologin, deren Namen ich vergessen habe, das ausdrückte:

„Wir werden dann krank, wenn wir uns nicht gut fühlen.“

Ein herrliche Doppeldeutigkeit, oder?

Achja…und was war mit Amy?

Nachdem sie mich lächeln „gesehen“ hat, meinte sie nur:

Alles klar, dann leg ich mich wieder hin.;)

Amy ist einfach toll und obwohl sie so gerne Dramen inszeniert, liebe ich sie!

Sie ist eben eine echte „Queen of Drama“.

So jetzt wünsche ich Dir einen entspannteren Umgang mit Deiner Angst und viele tolle Gespräche mit Amy. Bis dann!

Deine Jeanette

Wie hat Dir dieser Artikel gefallen? Hinterlasse gerne einen Kommentar, denn darüber würde ich mich sehr freuen. Und Amy auch. 😉

Jeanette Richter Spirituelles Stressmanagement

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