Trauer ist kein Problem. Trauer ist eine Lösung

Trauer ist kein Problem. Trauer ist eine Lösung

von | 14. Jun. 2022 | Leben, Tod & Thanatopsychologie

Oft scheint es, als würde uns die Trauer den Boden unter den Füßen wegreißen. Denn mit dem Tod eines geliebten Menschen umzugehen, ist eine der schwersten Erfahrungen, die es gibt. Und niemand bleibt davon verschont. Jeder verliert im Laufe seines Lebens Menschen, die ihm besonders nahe stehen und muss lernen, mit diesem Verlust umzugehen. 

Wenn wir es allerdings zulassen, kann uns dieser Schmerz ein sehr großes inneres Wachstum bescheren.

Wie das gehen soll, fragst Du Dich?

Trauer hilft uns, Vergangenes zu würdigen und schafft Raum für Neues.

Trauer ist kein Problem

Nun, Trauer ist kein Problem. Trauer ist eine Lösung, denn sie führt Dich in einen Trauerprozess.

Wenn Du Dich mit dem Tod beschäftigst, kann Dir das auch in der Trauer um einen geliebten Menschen oder ein geliebtes Tier helfen. Du kannst die Trauer dann bei aller Schwere leichter tragen.

Du gehst durch sie hindurch. Denn durch die Trauer dürfen wir alle hindurchgehen. Ja, wir müssen es sogar. Wir können sie nicht einfach überspringen. Wir müssen und dürfen sie als eine menschliche Erfahrung der Liebe begreifen! Denn …

„Liebe kennt kein Verfallsdatum!“

Jede Trauer ist Arbeit und ein Prozess. Sie kann mit dem Verstand nicht erfasst oder kontrolliert werden, auch wenn wir das häufig versuchen. Trauer will gefühlt werden.

Trauer kommt in Wellen

WICHTIG: Die Trauer kommt in Wellen. 

Mal geht es Dir ganz gut und dann überkommt Dich plötzlich die Trauer. Sie überrollt Dich wie eine Welle, erfasst Dich heftig und nimmt dann wieder an Intensität ab.

Die „Wellen-Metapher“ hilft Dir zu verstehen, warum Trauernde schon nach relativ kurzer Zeit wieder ganz „normal“ zu leben scheinen und sogar wieder lachen können, um dann Minuten später wieder von der nächsten Welle überrollt zu werden und tief trauern.

Und jede Trauer ist anders. Es gibt nicht die besonders gute Art zu trauern. 

Die Trauer-Phasen können bei jedem Menschen länger oder kürzer dauern. 

Junker-Bestattungen schreiben hierzu: 

„… Auch nach einer guten Sterbebegleitung gehört die Trauer darüber, einen Menschen nicht mehr körperlich präsent bei uns zu haben, zu den natürlichen menschlichen Ausdrucksformen. 

Wir sollten auch unserer Trauer genügend Raum geben und dabei immer auf unser Gefühl hören. 

Jeder Mensch braucht unterschiedlich lange für die Trauerarbeit. Das hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Wir sollten lernen, mit unseren positiven Erinnerungen und all der Liebe, die uns ein von uns gegangener Mensch geschenkt hat, weiterzuleben. Es ist für eine gelingende Trauerarbeit wichtig, dem Verstorbenen je nach Bedeutung, die er für uns hat, langfristig einen Platz in unserem Herzen einzuräumen. Nur dann können wir nach einer ganz unterschiedlich langen Zeit der Trauer auch wieder glücklich und heil zu unserem eigenen freien Leben finden.“

Wenn Du allerdings bemerkst, dass Deine Trauer irgendwie ins Stocken gerät oder Du Probleme bei der Trauerbewältigung hast, dann schreib mich gerne an oder nutze kostenfreie Trauerbegleitungen, die von örtlichen Hospizvereinen oder kirchlichen Trägern angeboten werden.

Akuthilfe

Akuthilfe im Notfall bietet die Telefonseelsorge unter den Telefonnummern:

0800-1110111 und 0800-1110222.

Bevor Du gehst

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