Doch was, wenn Du diesen Störenfried in einen Lehrmeister verwandeln könntest? Genau dazu lade ich Dich in diesem Beitrag ein. Wenn Du so willst zu einer Entdeckungstour der etwas anderen Art – wie so oft – durch ’ne andere Sicht auf die Dinge.
Damit Dein Ärger nicht länger als dunkler Schatten hinter oder vor Dir herläuft, sondern Dir als ein Spiegel dient, der Dir wertvolle Einsichten in Dein Innerstes offenbart.
Mit Achtsamkeit als Kompass kannst Du lernen, den Ärger nicht nur zu erleben, sondern ihn bewusst zu navigieren und so zu einer Quelle der Selbsterkenntnis und des persönlichen Wachstums zu machen.
Zugehörige Podcastfolge
Was ist überhaupt Achtsamkeit?
Achtsamkeit ist …:
- sich den gegenwärtigen Moment bewusst zu machen, ohne irgendetwas wegzulassen (der Ärger ist dooooof!) oder hinzuzufügen (so sollte es eher sein …)
- auf eine bestimmte Art und Weise aufmerksam zu sein, ohne zu urteilen = UR-Teil oder zu werten („Ich bin doch zu blöd – das schaffe ich eh nicht!“ oder „Ach, bin ich toll, wie ich das wieder hinkriege mit dieser Achtsamkeit, … na das soll mir erst mal einer nachmachen …!“)
Bei Achtsamkeit kommt es daher auf 3 Dinge an:
- auf die Absicht
- auf den gegenwärtigen Moment
- auf die Fähigkeit, ALLES so zu lassen, ohne zu werten, zu analysieren oder zu urteilen.
Uff. Das ist ja manchmal ganz schön schwierig. Da wallt doch grade so schön der Ärger in mir hoch und das fühlt sich doch so gar nicht angenehm an und jetzt soll ich das auch noch so lassen? Neeee.
Aber gerade darin besteht ja die Kunst oder der Witz. Denn wenn wir z. B. den Ärger einfach so lassen, hinschauen, hin spüren … dann verpufft der Ärger wieder. Garantiert!
Denn eine Emotion bleibt nur für ca. 5-10 SEKUNDEN im Gehirn vorhanden und dann flaut sie dank der Hormone wieder ab. Es sei denn, wir gießen permanent durch erneute Gedanken Öl ins “Ärger-Feuer”. Dann erscheint es uns, als würden wir uns DAUERHAFT ärgern. Aber da stimmt gar nicht. Das machen wir hübsch selber.
Vor ein paar Tagen habe ich einen sehr schönen Spruch in einem Hörbuch der INQA über Stress (hier kannst Du Dir das geniale Hörbuch aus meiner Dropbox gratis und völlig legal, da vom Anbieter kostenfrei, herunterladen) entdeckt.
Eine Psychologin sagte dort:
“Du wirst dann krank, wenn Du Dich nicht GUT fühlst!”
Super, diese Doppeldeutigkeit.
Die 3 Eckpfeiler der Achtsamkeit
Doch weiter im Text. Was die 3 Eckpfeiler der Achtsamkeit im Einzelnen bedeuten, habe ich Dir hier mal aufgelistet:
1. mit Absicht
Unsere Aufmerksamkeit wird im Alltag meist automatisch vom Außen gelenkt.
Sie geht dorthin, wo es gerade laut, auffällig, interessant, Lust versprechend oder vielleicht bedrohlich ist.
Um weniger auffällige Dinge, wie z. B. den Atem, Körperempfindungen, emotionale Aspekte wahrzunehmen, müssen wir die Aufmerksamkeit bewusst, also mit Absicht dorthin lenken. Solche Dinge sind eher leise, sodass die Aufmerksamkeit von selber kaum je dorthin geht.
2. im gegenwärtigen Moment
Im gegenwärtigen Moment zu sein bedeutet, etwas ganz im Hier und Jetzt zu sein. Es bedeutet auch, sich gut um sich zu kümmern, wenn es gerade mal zwickt und zwackt und dieses Körpergefühl wahrzunehmen – ohne es zu verurteilen.
Das Gefühl z. B. im Körper wahrzunehmen, ohne dabei in die Vergangenheit oder Zukunft abzudriften. Und falls dies unwillkürlich doch passiert – und das wird es – dies zu bemerken.
Die „Verkörperte Präsenz“ ist im Achtsamkeitstraining sehr wichtig, denn wenn wir im Körper etwas wahrnehmen, sind wir automatisch in der Gegenwart.
Wir können kein Kratzen oder Jucken von Gestern oder Morgen spüren, höchstens uns daran erinnern oder uns vorstellen, aber empfinden können wir es nur JETZT.
3. ohne zu werten, zu analysieren oder zu urteilen
Im Alltag beurteilt der Geist sofort alles als angenehm, unangenehm oder neutral.
Wir wollen negative Dinge sofort weg haben oder angenehme Dinge behalten, intensivieren oder verlängern oder wir sind frustriert, wenn diese angenehmen Zustände vorbeigehen.
Neutrale Dinge übersehen wir meist, da sie zu wenig interessant sind. Ohne Aufmerksamkeit kann kein Lernen stattfinden.
Wenn wir uns von Unangenehmen abwenden z. B. in Ärger-Situationen, haben wir kaum eine Chance etwas daraus zu lernen und unseren Umgang damit zu verändern.
Achtsamkeit ist also die Fähigkeit, eine klare, nicht wertende Aufmerksamkeit all jenem zuzuwenden, was im gegenwärtigen Augenblick geschieht.
Also auch im Ärger den Ärger fühlen und dann merken, wie er sich langsam auflöst.
Buch-Tipp:
Was hältst Du denn von Achtsamkeit oder wobei hilft sie Dir?
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