Empathische Todeserlebnisse sind ein faszinierendes, wenn auch oft missverstandenes Phänomen. Sie bieten einen tiefen Einblick in die letzten Momente des menschlichen Lebens und berühren das Herz der Sterbeforschung. Sie sind noch nicht besonders gut erforscht, kommen allerdings häufiger vor, als man denkt.
Der Sterbeforscher Raymond Moody hat sich intensiver mit ihnen beschäftigt und ihm verdanken wir auch den Namen.
Was sind Empathische Todeserlebnisse?
Empathische Todeserlebnisse beschreiben das Phänomen, bei dem Menschen, die einem Sterbenden nahestehen, ähnliche Erfahrungen wie der Sterbende selbst durchleben. Diese können visuelle, emotionale oder spirituelle Elemente enthalten.
Moody erklärt, dass solche Erfahrungen nicht einfach zu kategorisieren sind. Sie liegen oft an der Schnittstelle zwischen Psychologie, Neurologie und spirituellen Studien.
Zitat zum Nachdenken:
„Der Tod ist nicht das Ende, sondern eine Transformation.“ – Raymond Moody
Was bedeuten Empathische Todeserlebnisse?
Empathische Todeserlebnisse sind ein Spiegelbild der Komplexität und Tiefe menschlicher Verbindungen. Sie erinnern uns daran, dass das Leben und der Tod untrennbar miteinander verbunden sind, in einer Weise, die wir vielleicht nie vollständig verstehen werden, aber immer bewundern können.
Wenn ein Mensch gerade stirbt, kann es vorkommen, dass Angehörige im Raum den Ablöseprozess der Seele vom Körper „live“ mitbekommen.
Sie erleben selbst in einer Art außerkörperlichen Zustand empathisch genau das mit, was der Verstorbene in diesem Moment „sieht“ und „fühlt“.
Sie bekommen den Übergang mit und können ebenfalls bereits Verstorbene wahrnehmen oder die Lebensrückschau des Betreffenden mitverfolgen. Es scheint, als könnten sie dem Verstorbenen beim Hinübergehen über die „Schulter“ schauen.
Im Moment des irdischen Todes wird die Ausdehnung des Bewusstseins von vielen Angehörigen als ein Gefühl von Enge im Sterbezimmer wahrgenommen. Manche Menschen spüren auch, dass sich die Atmosphäre oder die Temperatur im Raum verändert.
Diese Wahrnehmungen werden zumeist als positiv und eindrucksvoll beschrieben.
Solche Erlebnisse können für Hinterbliebene eine Quelle des Trostes sein, indem sie ein Gefühl der Verbundenheit über den Tod hinaus vermitteln.
Raymond Moody, ein renommierter Forscher in diesem Bereich, hat mit seinen bahnbrechenden Arbeiten wesentlich zum Verständnis dieser Erlebnisse beigetragen. Sein Buch „Life After Life“ (1975) gilt als Meilenstein in der Erforschung von Nahtoderfahrungen.
„In ‚Life After Life‘ erforschte ich, was Menschen erleben, wenn sie dem Tod nahe sind. Diese Erlebnisse sind tiefgreifend und verändern oft ihr Leben.“ – Raymond Moody
Ein Beispiel für ein empathisches Todeserlebnis
Eine besonders eindrückliche Erfahrung von einer Louise, die beim Tod ihres Vaters anwesend war, stammt aus dem Buch „Begegnungen mit dem Jenseits – Zum Phänomen der Nachtodkontakte“ von Bernard Jakoby:
„… Seine Energie strömte aus seiner Hand in meine Hand, meinen Arm hinauf, (…) dann sah ich, wie eine große, schlanke, blonde Frau vor mich trat.
‹Wie taktlos von dieser Frau, sich zwischen mich und meinen Papa zu drängen, gerade jetzt, wo er gestorben ist!›, dachte ich. ‹Wer ist sie?› (…)
‹Oje! Das bin ja ich!›, erkannte ich schließlich (…). Dann hörte ich meinen Vater herzhaft lachen. Als ich mich umdrehte, sah ich ihn neben mir stehen, vollkommen verjüngt.
Er drückte mich (…), und im selben Augenblick strömten endlose Informationen von ihm zu mir rüber. Blitzartig erzählte er mir alles, was man über das Leben, die Liebe und den Tod wissen muss.
Dann wurden wir von einem mächtigen Sog emporgezogen und fortgerissen, zu einem Durchgang, der in die Unendlichkeit zu führen schien.
Wir flogen beide sanft, (…), auf ein Licht zu, aus dem menschliche Gestalten hervortraten. (…) ich konnte meine Großeltern, Tanten und Onkel ausmachen. (…)
Als er sich auf ihrer Seite befand, umringten sie ihn und begrüßten ihn in ihrem Kreis der Liebe. Dann wurde ich zurückgezogen.“
Warum nehmen einige das wahr und andere nicht?
Es ist sehr schön zu sehen, dass wir auch als Außenstehende den Tod des Sterbenden miterleben können. Warum einige Angehörige dies allerdings so intensiv miterleben und andere wiederum nicht, bleibt noch unklar.
Es ist übrigens nicht wahr, dass nur Menschen, die den Verstorbenen besonders geliebt haben, diese Erfahrungen machen.
Bernard Jakoby schreibt dazu:
„Wenn Menschen sterben, mit denen uns eine tiefe Liebe verbindet, kommen empathische Todeserlebnisse besonders häufig vor.
Es gibt aber auch Berichte, in denen Menschen, die mit dem Sterbenden nicht direkt bekannt waren, ein solches Mitsterben erleben.
Wenn die Seele den Körper verlässt, kann die dabei frei werdende Lebensenergie durchaus einen fremden Menschen erreichen und zu einer außerkörperlichen Erfahrung führen.
Gleichzeitig kann sich das Wohlgefühl des Sterbenden auf die fremde Person übertragen.“
Was sind Deine Erfahrungen?
Hast Du auch schon einmal eine solche Erfahrung gemacht? Dann schreib mir das gerne unten in die Kommentare, damit noch mehr Menschen davon erfahren. Ich danke Dir.
YouTube-Tipp:
Peter Fenwick spricht hier auch über Empathische Todeserlebnisse.
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