Im heutigen Tagesimpuls 13 geht’s um zwei ungleiche Schwestern: Angst und der Liebe. Und es geht um das Konzept der Bedeutungslosigkeit und warum diese Tatsache soviel Angst macht.
Eigentlich gehört auch noch der Bruder Mr. Stress dazu, denn er ist der Zwillingsbruder von Mademoiselle Angst.
Das Spannende ist: Nur eine ist wirklich, die anderen sind alle ausgedacht.
Na, wer hat sich denn sowas ausgedacht? Das liebe Ego.
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Das Ego und seine Etikettierungsmaschine
Wie Du vielleicht schon mitbekommen hast, drückt Dein Ego gerne allem und jedem seinen Stempel auf, indem es bewertet, urteilt und die „Dinge“ mit einem Etikett versieht. Ok, eher einer ganzen Etikettensserie!
Aber warum tut es das? Nun ja … unser Ego-Verstand kann es nicht leiden, wenn die Dinge bedeutungslos erscheinen. Es hat regelrecht Angst, wenn nix von Bedeutung ist und darum gibt es zu allem seinen Senf ab.
„Das Erkennen der Bedeutungslosigkeit ruft in allen Getrennten intensive Angst hervor.“ Ein Kurs in Wundern
Und weil das Ego Angst hat, möchte es also allem und jedem eine Bedeutung verleihen – und zwar seine, nicht die von GOTT. Daher steht es auch scheinbar in Konkurrenz zu GOTT.
Da sich Angst aber nicht angenehm anfühlt, versucht es der Angst zu entrinnen, indem es scheinbar die Kontrolle behält. Daher pflastert es alles und jedes mit SEINEN Meinungen und Ansichten zu, wie eine Litfaßsäule, an der man am Ende gar nicht mehr erkennen kann, worum es eigentlich geht.
Lektion 13 aus Ein Kurs in Wundern greift genau diesen Umstand auf und zeigt, was es mit dieser Bedeutungslosigkeit auf sich hat.
Für den Verstand ist eine bedeutungslose Welt grotesk und erzeugt eines – nämlich Angst.
Nun die gute Nachricht …
„Tatsächlich ist eine bedeutungslose Welt unmöglich! Nichts ohne Bedeutung existiert!“
Aber: Du gibst den Dingen die Bedeutung, die sie für Dich bzw. Dein Ego haben.
Eigentlich bedeutet nix einfach nix. Der Buddhismus nennt das ebenso wie Ein Kurs in Wundern Leerheit.
Aber die Frage ist: Wessen Bedeutung soll jetzt in den leeren Raum geschrieben werden? Die vom Ego oder die vom Göttlichen?
Das Ego entscheidet sich für: ICH!
Leere Flaschen müssen befüllt werden
Doch mit der Leere haben wir ja alle so unsere Probleme. Wenn etwas leer ist, dann wollen wir es auffüllen, und zwar mit unseren Bildern oder Vorstellungen.
Stell Dir einfach eine leere Flasche vor: Dein Geist will jedoch nicht, dass die Flasche leer ist. Leer is doof! Hat man ja nix von!“ denkt das Ego und befüllt sie flux mit seiner Gedankensoße.
Leerheit und Bedeutungslosigkeit kannst Du synonym verwenden.
Buddhismus und Leerheit
Ich habe ja ein paar Semester tibetischen Buddhismus studiert und da gibt es einige Parallelen zum Kurs. Denn dem Buddhismus zufolge ist Leerheit folgendes: (aus BuddhaStiftung)
“ In einer bekannten Lehrrede zeigte der Buddha auf einen Wagen und fragte: “Wo ist die Essenz (der “Wesenskern”) des Wagens? Ist sie in den Rädern? Dem Sitz? Der Achse?” Natürlich enthält keines der Einzelteile die Essenz des Wagens, und auch kein anderes Teil, das in kleinere Bestandteile zerlegt wird, verfügt über eine einzigartige Essenz, sie sind alle „leer“.“
Hierbei ist es aber wichtig zu betonen, dass es sich um Existenzen in der Welt handelt.
Deshalb heißt es auch weiter: …
„Spätere buddhistische philosophische Schulen erweiterten das Konzept der Leerheit, um alle in der Welt existierenden Phänomene einzuschließen. Das berühmteste Beispiel hierfür ist das Herz-Sutra, eine Schrift aus der Tradition des Mahayana.
Da alles von etwas anderem abhängig ist, existiert nichts in irgendeiner autonomen, dauerhaften Weise. Einige Schulen gehen sogar noch weiter: Alles, was wir wahrnehmen, hängt vom Geist ab, der etwas als “existent” wahrnimmt, und ist daher leer im Sinne einer fehlenden eigenen Existenz oder Substanz.
Nichts – nicht einmal die kleinsten vorstellbaren Teilchen oder der Geist selbst – hat irgendeine substantielle Realität. Es ist alles relativ, alles “leer”. Manche Menschen sind in diesem Zusammenhang fasziniert, dass diese alte erfahrungsbasierte Erkenntnis übereinstimmt mit der modernen Physik, insbesondere der Quantenphysik.“
Du siehst … ziemlich ähnlich, oder?
Übung zu Lektion 13
Versuche, das Bedeutungslose zu akzeptieren – ohne Angst.
Wenn Angst in Dir aufsteigt, wirst Du etwas, das Dich gerade umtreibt, mit Etiketten versehen. Bemerke das!
Du wirst z. B. Klaus-Dieter, mit dem Du Dich gerade gezofft hast, mit Eigenschaften ausstatten, die er mit Sicherheit nur in Deiner Vorstellung hat. Der arme Dieter! 😉 Schmunzle darüber und der Groll verflüchtigt sich sofort. Du kannst das auch dermaßen übertreiben, dass es selbst Deinem Ego zu viel wird. Humor hilft immer!
Oder Du denkst an das Finanzamt. Auch hier wird klar, dass es ja DAS Finanzamt gar nicht gibt. Es gibt nur Gebäude, Tische, Fenster, Klos, Mitarbeiter und so fort und so fort.
Angst vor Strafe und der Tod als schlimmster Alptraum
Und um dem Fass noch gänzlich den Boden auszuschlagen, kommt als Krönung die Sterblichkeit on top dazu.
„So ein Mist aber auch!“ denkt das Ego. „Alles umsonst!“
Am Ende ist Ende im Gelände. Der Tod des Ego steht an. Doch bevor es so weit ist, will das Ego den „leeren Raum“ noch mit Bedeutung anfüllen. Und es gibt wirklich alles!
Aber jetzt schlottern Deinem Ego noch mehr die Knie, weil es Angst vor der „Rache des Schöpfers“ hat, da es glaubt, für seine vermeintlichen Missetaten und Zuschreibungen bestraft zu werden. Au Backe!
Bild von Stefan Keller auf Pixabay
Der Trick des Ego
Da bleibt nur eins: ein raffinierter Trick.
„So könnte es gehen,“ denkt das Ego und beschließt aus Angst vor Bestrafung seinen eigenen Schöpfer schon mal vorab „abzustrafen“. Es greift also seinen eigenen Schöpfer an – aber nicht GOTT, sondern Dich.
Dadurch versucht es, der Strafe vor dem „Höchsten“ zu entkommen – völlig irre, aber es funktioniert.
In der Psychologie nennt man das auch Abwehrmechanismen – sehr spannend.
Daher greift es Dich an, z. B. durch Krankheit, Schuld- und Schamgefühle, Angriffsgedanken, Groll, um GOTT gnädig zu stimmen.
Du denkst jetzt: „Neeee, also echt, das stimmt doch nicht!“
Ok! Ein Beispiel …
Du glaubst, dass Du was ganz Schlimmes getan hast. Etwas, das man nicht verzeihen kann.
Da Du Dich derzeit noch mit Deinem Ego gleichsetzt, bzw. Dein Ego Dir vorgaukelt, es sei Du und dass es da nichts anderes gäbe – produzierst Du z. B. eine somatoformem Störung. Du kannst auch was anderes produzieren, aber in unserem Beispiel „somatisierst“ Du.
Was ist eine somatoforme Störung?
Von einer somatoformen Störung spricht man, wenn körperliche Beschwerden wiederholt oder dauerhaft auftreten, über längere Zeit bestehen und sich trotz intensiver Diagnostik keine ausreichend erklärenden organischen Befunde feststellen lassen.
Du stehst also mit etwas in Konflikt. Dieser Konflikt in Dir ist Dir aber nicht bewusst, und so rutscht er ins Unbewusste.
Da Du diesen Konflikt nicht bewusst wahrnehmen kannst, drückst Du diesen unbewusst auf der körperlichen Ebene aus.
Diesen Umstand versuchten Autoren wie z. B. Louise Hay und Rüdiger Dahlke durch ihre Bücher ins Bewusstsein zu heben, indem sie jeder Krankheit einen inneren Antrieb bzw. eine seelisch-psychische Grundlage gaben. Auch bei jeder psychosomatischen Erkrankung sind immer innerpsychische Konflikte mit beteiligt. Unverarbeitete Konflikte führen häufig zu körperlichen Beschwerden, z. B. zu Kopf- oder Magenschmerzen.
Leitgedanke zu Lektion 13
„Ich betrachte eine bedeutungslose Welt! Eine bedeutungslose Welt erzeugt Angst, weil ich denke, ich sei in Konkurrenz mit GOTT.“
Lass mich das noch ein bisschen aufdröseln bzw. anschaulicher machen: Statt GOTT kannst Du auch Deine beste Freundin nehmen oder jemand, der scheinbar besser ist, als Du und mit dem Du Dich vergleichst.
Du denkst, dass Du mit der LIEBE = GOTT um die Liebe konkurrierst.
Wenn Du Dich zum Beispiel von jemandem angegriffen fühlst oder Dich jemand kritisiert hat, dann wirst Du ziemlich schnell merken, wie sich da Widerstand in Dir regt. Du fängst nun an, Dich zu verteidigen oder schmollst still und leise für Dich hin und zerhackst den anderen im Geiste.
Warum glaubst Du in Konkurrenz zum Göttlichen zu stehen?
Weil DU bzw. Dein Ego GUT dastehen will. Es will geliebt werden, anerkannt, geliked, gefeiert – es will auf den Thron.
Doch der ist ja schon besetzt – durch das Göttliche in Dir.
Doof für das Ego – gut für Dich, denn Du bist nicht Dein Ego, Du bist göttlich!
Die komplette Übungslektion 13 aus Ein Kurs in Wundern kannst Du Dir hier durchlesen
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