Ganz relaxt in stressigen Zeiten?

Ganz relaxt in stressigen Zeiten?

von | 10. Jan. 2018 | Stressbewältigung & Resilienz

Ein häufiges Hindernis auf unserem Weg zu mehr Gesundheit und Gelassenheit ist zu viel STRESS. Jeder Mensch erlebt Stress anders und für jeden sind andere Situationen stressig.

Nicht jeder Mensch reagiert in der gleichen Situation gleich.

Was den einen stresst, macht dem anderen gar nichts aus. Doch Du kannst lernen, mit dem Stress besser umzugehen und sogar von ihm lernen, ein relaxtes und entspanntes Leben zu führen.

Denn: Ob Du etwas als stressig erlebst oder nicht, hängt von Deiner Einstellung ab. Und die kannst Du ändern!

Die Stresslehre – effektive Stressbewältigung 

Man kann vereinfacht sagen, dass es zwei Arten von Stress gibt:

  1. EU-Stress
  2. Dis-Stress

Eu-Stress wird vom Menschen als positiv, als anregend erlebt, z. B. eine überwältigende Hochzeit, eine schöne Geburtstagsparty, ein profitabler Vertragsabschluss, eine lang ersehnte Gehaltserhöhung, die Geburt eines Kindes.

Eu-Stress befähigt unserem Organismus optimal zu handeln. Er macht uns kreativ und lässt uns die Schönheit in allem erkennen. Eu-Stress beflügelt.

Dis-Stress wird als negativ erlebt, weil die Ressourcen eines Menschen, seine Fähigkeiten, seine Konstitution, sein Gesamtzustand mit den vorherrschenden Anforderungen korrelieren, d. h. man glaubt, der Situation nicht gewachsen zu sein, fühlt sich überfordert, klein und unbedeutend.

Das Selbstwertgefühl leidet und der Mensch fühlt sich körperlich, geistig und mental gestresst.

Der Körper schüttet Stresshormone aus und bereitet den Körper auf Flucht (nix wie weg hier) oder Kampf (Engagement…ich will mehr davon) vor. Wenn beide Aktionen keinen Erfolg mehr versprechen, fällt der Organismus zusammen: er gibt auf, was sich in Depressionen, Panik, Schockzuständen und dem Burnout widerspiegelt.

Was passiert, wenn der Flucht-Kampf-Mechanismus aktiviert wird?

Stress wird zunächst als Stimulus wahrgenommen. Unser Körper bereitet uns auf die bevorstehende Reaktion vor, auch wenn diese nur im Kopf stattfindet.

Ausschüttung von Adrenalin, Cortisol und anderen Stresshormonen

In Stresssituationen schüttet der Körper neben Adrenalin und Noradrenalin auch das Hormon Cortisol aus, das unseren Organismus evolutionsbedingt auf Kampf oder Flucht vorbereiten soll.

Stimulierung des Sympathikus

Der Sympathikus – ein Teil des vegetativen Nervensystems sorgt für mehr Muskelanspannung, Beschleunigung von Herzschlag, Erhöhung des Blutdrucks sowie der Atemfrequenz. Eine vermehrte Schweißabsonderung sorgt für eine präventive Kühlung des Körpers.

Verlangsamung des Parasympathikus

Der Parasympathikus ist der Gegenspieler des Sympathikus. Er reduziert die Verdauung und vermindert die Ausscheidung.

Verlangsamung der Immunabwehr

Alle verfügbare Energie muss jetzt für das „Überleben“ investiert werden, daher werden Bakterien, Viren oder freie Radikale vorübergehend nicht mehr bekämpft. Wir werden infektionsanfälliger oder fühlen uns nach einem stressigen Tag wie gerädert.

Verlangsamung von Reparaturarbeiten

Da sich der Körper auf Flucht oder Kampf einstellt, werden auch Reparaturarbeiten eingestellt, wodurch Wunden langsamer heilen und der Körper sich nicht mehr so schnell erholt.

Reduzierung der Aufmerksamkeit auf das Bedrohliche

Wir haben einen Tunnelblick und übersehen dadurch leicht Gefahren z. B. im Straßenverkehr, da unsere Konzentrationsfähigkeit nachlässt, wodurch die Unfallgefahr steigt.

Was führt zum Stress-Syndrom?

Das Stress-Syndrom

  • Unsicherheit im Beruf
  • Ständige Über- oder Unterforderung
  • Mangelnde Anerkennung im Beruf oder in der Partnerschaft
  • Das Gefühl, dass nie genug da ist, dass es nie reicht
  • Das permanente Gefühl, dass es sowieso egal ist, was man macht
  • Fortdauernder Leistungsdruck…besser, weiter, schneller
  • Entfremdung zur Arbeit – keinen Sinn mehr darin sehen
  • Fehlende Loyalität zum Arbeitgeber
  • Mangelnder Freundeskreis, wenig soziale Kontakte
  • Rigides Wertesystem (bis dass der Tod uns scheidet)
  • Starre Glaubenssätze (erst die Arbeit, dann das Vergnügen)

Die Stufen des Stress-Syndroms

1. Einfache Aktivierung des Flucht-Kampf-Mechanismus

2. Dauernde Muskelverspannungen, falsche Atemgewohnheiten

3. Muskelschmerzen, Schmerzen insbesondere in Schultern, Nacken und unterem Rücken

4. Man fühlt sich geistig müde, erschöpft, ausgelaugt, ist leicht reizbar, alles wird einem zuviel

5. Durch Einengung der Aufmerksamkeit reduziert sich die Fähigkeit, kreative Lösungen zu finden

6. Organische Probleme: „Klassisch“ Magengeschwüre, Verstopfung, Bluthochdruck, Kopfweh

7. Viele Krankheiten werden durch Stress verursacht oder begünstigen diese, z.B. Krebs, Allergien, alle
     Verdauungsprobleme, Hautkrankheiten, Immunschwäche, Erkältungen, Grippe u.v.m.

8. Nervenzusammenbruch, Burnout-Syndrom, körperlicher Zusammenbruch

9. Tod 

Die 3 Säulen der Stresskompetenz

Instrumentelle Stresskompetenz

Anforderungen aktiv angehen

  • Fortbildungen besuchen
  • Gespräche führen
  • soziale Netzwerke aufbauen
  • lernen auch mal „Nein“ zu sagen
  • Grenzen setzen

Mentale Stresskompetenz

Förderliche Einstellungen erwerben

  • Die Realität annehmen lernen
  • Anforderungen konstruktiv bewerten
  • Überzeugung der eigenen Kompetenz stärken
  • Stressverstärkende Einstellungen reduzieren

Regenerative Stresskompetenz

In der Freizeit Ausgleich suchen

  • Aktivitäten die Spaß machen, aber keine Aufregungen und kein Leistungsdruck
  • Erholung aktiv gestalten (Pausen, Schlaf, Urlaub)
  • Genussfähigkeit wieder aktivieren
  • Körperlich und mental entspannen lernen
  • Sport und Bewegung

Alles Liebe.

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