Stress Archive | Seite 10 von 10 | ZEITWELLEN.life I Jeanette Richter
11 Tipps fĂŒr eine erfolgreiche Stressimpfung

11 Tipps fĂŒr eine erfolgreiche Stressimpfung

„Stressimpfung? Was ist das denn???“ fragst Du Dich vielleicht. Aber stell‘ Dir vor, Du könntest Dich tatsĂ€chlich gegen ein Zuviel an Stress impfen lassen. Wie wĂŒrde das wohl aussehen? WĂŒrdest Du zum Hausarzt gehen? Zum Facharzt? Oder gleich zum Gehirnchirurgen?

NatĂŒrlich gibt es keine Spritze gegen ĂŒbermĂ€ĂŸigen Stress. Zum GlĂŒck. Denn die Sache mit dem Stress haben wir immer noch selbst in der Hand.

Doch Donald Meichenbaum, ein US-amerikanischer Psychotherapeut und einer der GrĂŒnder der kognitiven Verhaltenstherapie, hatte ungefĂ€hr um das Jahr 1975 eine geniale Idee.

Er fragte sich, ob es nicht möglich wĂ€re, Menschen auf ein stressauslösendes Ereignis vorzubereiten, bevor dieses eintritt. Diese Vorbeugung verstand er wie eine Art „Impfung“. Er wollte seinen Patienten alltagstaugliche Strategien zur StressbewĂ€ltigung beibringen, die sie dann in der stressauslösenden Situation anwenden konnten. Und genau das tat er mit großem Erfolg und nannte dieses Training „Stressimpfungstraining“.

Cool, oder?  

Doch wie funktioniert eigentlich so eine Impfung?

Wenn Du z. B. eine Grippe-Schutz-Impfung bekommst, dann werden Deinem Körper gezielt ĂŒber den Impfstoff abgeschwĂ€chte oder abgetötete Krankheitserreger oder BruchstĂŒcke davon verabreicht, um die Bildung von Antikörpern auszulösen und das Abwehrprogramm Deines Körpers anzukurbeln.

Dann kommt die Grippe-Welle und Du – so die Theorie – bist bestens gewappnet, denn Dein Body hat ja bereits Antikörper gegen den „Feind“ produziert und die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung reduziert sich. VoilĂ !

TatsÀchlich kannst Du Dich gegen ein Zuviel an Stress selbst impfen, indem Du Dir kleine Stress-Dosen verabreichst.

Wie das geht zeige ich Dir in den folgenden 11 Tipps:  

11 Tipps fĂŒr eine erfolgreiche Stressimpfung:

1. Verlasse Deine Komfortzone.

Mach‘ ab und an etwas, das Du noch nie getan hast und dass Dich etwas Überwindung kostet.

Vielleicht möchtest Du der VerkĂ€uferin oder dem VerkĂ€ufer in Deinem Supermarkt mal ein kleines Kompliment machen: „Sie sehen heute ja gut aus!“ „Ach, das ist aber ein toller Ring!“ „Ich mag Ihren Schal!“

Du kannst auch nach dem Parken Deinen Parkschein zurĂŒckgeben, wenn da noch mehr als 15 Minuten drauf sind. Steck ihn einfach wieder zurĂŒck in den Ausgabeschacht oder drĂŒck’ ihn einem nachfolgenden Parker direkt ins HĂ€ndchen. Der wird Augen machen.

Oder lass’ an der Kasse mal andere Leute vor.

Auch kannst Du jemandem einfach mal 1 Euro fĂŒr seinen Einkaufswagen schenken.

Es gibt so viele Dinge, die Du tun kannst, um Deine Stressimpfung auf Vordermann zu bringen und die echt Spaß machen.

Wenn Dir noch ein paar Sachen einfallen, schreib’ diese gerne in die Kommentare.

2. Sage Nein, auch wenn’s eigentlich grad passt.

Dabei muss es sich ja nicht gerade um lebenswichtige Dinge handeln, sondern sage einfach beim nĂ€chsten Mal, wenn Dich jemand um einen kleinen Gefallen bittet: „Nein, das geht leider grad nicht. Vielleicht beim nĂ€chsten Mal!“ … einfach, um das Wörtchen NEIN mal wieder aus Deinem Mund zu hören und zu schauen, wie sich das anfĂŒhlt.

Du kannst das auch mit einer Prise Humor mixen und einfach mal sagen: „Sorry, geht grad nicht. Ich hab’ noch Wurst im Auto!“;)

3. Dusche kalt – nach warm.

Kurble Dein Herz-Kreislauf-System an, indem Du nach jeder warmen Dusche Deinen Armen und Beinen einen kalte Dusche verabreichst. Das stÀrkt nicht nur Dein Immunsystem, sondern macht Dich auch noch wach. Eine sehr gute Stressimpfung.

4. Ziehe ab und an Deine Socken aus und lauf‘ barfuß.

Ja! Auch das stĂ€rkt Dein Immunsystem, wenn Du z. B. kurze Strecken zur MĂŒlltonne draußen einfach mal barfuß machst statt in Schuhen. Außerdem wappnest Du Dich auf diese Art und Weise auch gleich gegen den Anti-Gedanken: „Was werden die anderen wohl von mir denken?!“

5. Wenn Dich jemand kritisiert, gib ihm oder ihr einfach mal recht.

Keine Verteidigung oder Rechtfertigung. Übe Dich einfach ab und an mal darin zu sagen: „Ja stimmt. Da hast Du recht.“ Punkt.

Denn wie schon Marshall Rosenberg, der BegrĂŒnder der Gewaltfreien Kommunikation sagte (dieses Zitat stammt ursprĂŒnglich aus dem spirituellen Meisterwerk „Ein Kurs In Wundern„):

„Willst Du lieber echt haben oder glĂŒcklich sei? 

Beides gleichzeitig geht nicht!“

6. Wasche Dein Gehirn!

NatĂŒrlich nur im ĂŒbertragenen Sinne, aber achte auf Hygiene im OberstĂŒbchen.

Du wĂ€schst Dich vermutlich morgens im Bad, putzt die ZĂ€hne, ziehst frische Kleidung an etc., aber Deine ollen Gedanken von gestern ĂŒber das, was alles schief lief, „ziehst“ Du wieder an. Miiiief!

Schenke Dir stattdessen eine „Gehirn-SpĂŒlung“ und ĂŒberlege Dir einen netten Gedanken – ĂŒber Dich, ĂŒber andere oder was Du heute Schönes erleben willst.

7. Gewöhne Dir an, Dich von Vorfreude zu Vorfreude zu hangeln.

Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude.

Also ĂŒberlege Dir öfters am Tag, worauf Du Dich als nĂ€chstes freuen wirst. Wenn das Ereignis dann vorbei ist, ĂŒberlege Dir, worauf Du Dich jetzt freust usw.

Das schĂŒttet Endorphine, also Happy-Hormone, aus und Du bist einfach besser drauf.

8. Geh‘ ab und an mal ĂŒber einen Friedhof.

Und mach‘ Dir bewusst: „Ja! Irgendwann lieg‘ auch ich dort!“.

Vielleicht nicht morgen und auch noch nicht ĂŒbermorgen, aber irgendwann bestimmt.

Das hilft Dir, Deinem grĂ¶ĂŸten Feind im Hirn mal direkt ins Äuglein zu blicken und zwar Deiner Angst vor der Endlichkeit. Musst es ja nicht gleich ĂŒbertreiben, aber dieser kleine Impuls könnte Deine Perspektive gerade in stressauslösenden Situationen erheblich verĂ€ndern.

9. Beginne Deinen Tag mit einem geistigen StÀrkungsritual.

Statt Deinen Verstand gleich mit den ĂŒbelsten und schlimmsten Nachrichten aus dem Radio oder der Zeitung kurz nach dem Aufwachen zu bombardieren, gönne Dir erstmal einen Nice-Moment. Das kann ein Gebet oder ein liebevoller Gedanke sein, noch wĂ€hrend Du auf Deiner Bettkante sitzt.

Sage Dir zum Beispiel:

  • „Was auch immer heute passieren mag, ich werde das schaffen!“
  • „Heute ist ein neuer Tag!“
  • „Danke fĂŒr diesen Tag!“
  • „Neues Spiel. Neues GlĂŒck!“
  • „Ich bleibe den ganzen Tag ĂŒber ruhig und gelassen!“
  • „Ich entscheide mich fĂŒr den Frieden!“
  • „Ich gebe mein Bestes und den Rest lass’ ich mir schenken!“

oder wenn Du glÀubig bist:

  • „Lieber Gott, bitte nimm’ mich bei der Hand und fĂŒhre mich!“

Mit was auch immer Du den Tag beginnen möchtest, lege Deinen Fokus fest.

Gib Dir selbst am Morgen die Orientierung, die Du den ganzen Tag ĂŒber beibehalten möchtest.

Denn so ein Morgenritual ist wie eine Art Kompass. Er zeigt Dir immer an, wo Dein persönliches „Norden“ ist. Alles, was an diesem Tag auch geschehen mag, ordnest Du diesem ersten Impuls des Tages unter.

Daher kann es auch sehr ratsam sein, den Leitgedanken am Tag immer mal wieder zu wiederholen, denn wir sind ja alle so vergesslich. 😉

10. Fang‘ an, mit Dir selbst zu quatschen.

Du hörst in Deinem Kopf wieder so nervige Gedanken, Kommentare, Bewertungen oder Ansichten zu einem Problem oder einer Situation? Dann komm‘ ins GesprĂ€ch mit Deinem Jammerlappen, Deinem GrĂŒbelmonster oder Miesepeter.

Danke ihnen fĂŒr ihre Hinweise, denn sie wollen Dich ja eigentlich nur beschĂŒtzen. Die Frage ist nur: Vor was?

Dass sie es manchmal mit ihren Schutzattacken etwas ĂŒbertreiben, kannst Du ihnen ja nicht zum Vorwurf machen. Schließlich hast Du sie ja jahrzehntelang trainiert. Also danke ihnen einfach und versichere ihnen, dass Du ihre Hinweise ernst nimmst, Du aber einfach mal eine neue Strategie ausprobieren möchtest.

Das könnte dann so aussehen: „Danke Dir, lieber Jammerlappen, fĂŒr diesen Einwand. Ich behalte es im Hinterkopf, möchte aber dennoch mal was Neues ausprobieren. Ok?“

11. Hör’ auf, zu urteilen.

Das ist meiner Ansicht nach der wichtigste Tipp. Dieser ist aber auch am schwersten umzusetzen, denn Dein Ego – Dein kleines Ich – wird Dir alle möglichen Schein-GrĂŒnde liefern, warum Du doch das gute Recht hast, zu urteilen: Über die Welt, Deinen Nachbarn, Deine Schwiegermutter, Deine Nase, Deine Intelligenz, Deinen Kollegen, die Politik 
 und so weiter, und so weiter.

  • „Wie sieht die denn aus?“
  • „Kann man so auch rumlaufen?“
  • „Der mĂŒsste dringend mal wieder zum Friseur. Das sieht ja sch
. aus!“
  • „Ich bin einfach der grĂ¶ĂŸte Looser auf Gottes Erdboden!“
  • „Da hat ja ein Toastbrot mehr IQ als ich!“
  • „Das auch immer mir das passieren muss. Ich bin echt zu dĂ€mlich!“
  • 


Fazit

Aber was es auch immer sein mag, was Du doof, ungerecht, traurig, abartig, bescheuert etc. finden magst, ob an Dir oder anderen. Alle diese Urteile schubbsen Dich gleichermaßen aus Deinem Seelenfrieden.

Das BedĂŒrfnis zu urteilen ist eigentlich nichts anderes als Arroganz. Denn wenn Du urteilst, stellst Du Dich ĂŒber den anderen. Du tust so, als seist Du besser! Doch das ist eine Illusion.

Du bist weder besser noch schlechter. Du bist genau wie der oder die andere!
Wir sind alle gleich!

Das mag Dir vielleicht nicht schmecken und im Außen mag es tatsĂ€chlich so aussehen, als ob wir verschieden seien, aber im Innern sind wir alle gleich.

Wir alle haben die gleichen BedĂŒrfnisse und WĂŒnsche und wollen letzten Endes nur glĂŒcklich sein.

Die Wege dorthin mögen manchmal etwas chaotisch oder nicht nachvollziehbar fĂŒr Dich sein. Tatsache ist aber:

ALLE wollen „nach Hause“, also inneren Frieden erleben! Ob ihnen das bewusst ist oder nicht.

Daher sei gnĂ€dig mit Dir, wenn Du Dich immer mal wieder beim Urteilen ertappst, denn das wird unweigerlich passieren. Und wenn es passiert, dann vergib Dir dafĂŒr. Dann lass’ das Geschehene los. Eigentlich ganz einfach, aber nicht ganz leicht!

Sage zu Dir selbst stattdessen: „Ich bin willens, das anders zu sehen!“

Und anders zu sehen bedeutet hier, das mit mehr Gelassenheit zu sehen oder mit mehr Humor.

Vielleicht auch mit einer Prise Weitblick oder GĂŒte.

Nun wĂŒnsche ich Dir viel Spaß beim Ausprobieren und einige tolle Nebenwirkungen 😉

Zeitwellen-Podcast: Stress mit Leben&Tod anders sehen

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Wusstest Du schon, dass Stress eine absolut geniale Erfindung der Natur ist? Denn die Stressreaktion Deines Körpers ist ein kleines physiologisches „Wunder“.

Sie ist ein lebensnotwendiges Reaktionsmuster, bei dem Dein Organismus durch die AusschĂŒttung vieler Hormone, z. B. Adrenalin und Nor-Adrenalin innerhalb von Sekunden in Abwehr- und Alarmbereitschaft versetzt wird.

Diese Stressreaktion ermöglicht es Dir, blitzschnell zu handeln, ohne erst lange darĂŒber nachdenken zu mĂŒssen.

Und diese „Einrichtung der Natur“ ist durchaus sinnvoll.

GĂ€be es sie nicht, hĂ€tten unsere Vorfahren vermutlich schon lĂ€ngst „den Löffel“ abgegeben, weil sie noch mit der richtigen Strategie beschĂ€ftigt waren, wĂ€hrend bereits eine BĂŒffelherde anrollte.

 Die Fight-or-Flight-Reaktion

In Gefahrensituationen haben wir oft nur 2 Möglichkeiten:

Nix wie weg oder doch nich’ weg! Also Flucht oder Kampf! Fight or Flight!

Unter der Fight-or-Flight-Reaktion versteht man eine sog. „Kampf-oder-Flucht-Reaktion“ welches eine rasche körperliche und seelische Anpassung von Lebewesen in Gefahrensituationen als Stressreaktion ermöglicht.

Im Fight-or-Flight-Modus benötigst Du eine Unmenge an Energien.

WĂ€hrend der Kampf-oder-Flucht-Reaktion wird unfassbar schnell Adrenalin ausgeschĂŒttet, wodurch sich Dein Herzschlag und Deine Atmung erhöht und Deine Körperkraft ansteigt.

Du entwickelst kurzfristig BÀrenkrÀfte.

Bleibt die Belastung bestehen, wird noch Cortisol „hinzugeschĂŒttet“.

Doch andere, jetzt gerade weniger wichtige Körperfunktionen, wie z. B. die Verdauung, die Bereitstellung von Sexualhormonen oder die Infektabwehr sowie die Schmerzempfindung werden gezielt herunter reguliert, da sie fĂŒr das Lösen der konkreten Situation nicht erforderlich sind.

Die Steuerung dieser Prozesse ĂŒbernehmen die Stresshormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin und werden vom Zwischenhirn reflexartig, also ruckzuck, koordiniert. 

WICHTIG: Wenn die „Gefahr“ vorĂŒber ist, senkt sich alles wieder ab und pegelt sich im Normalbereich ein. So sollte es zumindest sein!

Du siehst: Eine geniale Erfindung der Natur!

Aber leider bauen wir das ganze „Hormon-Gemixe“ in unserem Körper nicht mehr ordentlich ab.

Wir verharren sozusagen im Kampf-oder-Flucht-Modus!

Das ist schlecht.

Denn zu lang andauernder Stress kann zu SchĂ€den oder zum Zusammenbruch des Organismus fĂŒhren.

Und dann ist Ende im GelÀnde!

Diese VorgÀnge spielen sich aber nicht nur in unmittelbaren Gefahrensituationen ab, sondern auch bei jeder Form von Belastung. Selbst wenn sie nur in Gedanken stattfindet.

Es ist daher leicht verstĂ€ndlich, dass sich bei permanenter Überforderung entsprechende Stress-Symptome und Stresskrankheiten entwickeln können.

Stress und Gehirn

Gehirn

 

Unser Gehirn mit Stammhirn, Limbischen System, Amygdala, Großhirn etc.

Unser Gehirn besteht eigentlich aus 3 Gehirnen

  1. dem Stammhirn (sog. Reptiliengehirn, dem Àltesten Teil unseres Gehirns)
  2. dem Zwischenhirn oder Emotionalen Gehirn bzw. Limbischen System (mit Amygdala, Hippocampus und Hypothalamus) und
  3. dem Großhirn oder sog. Neokortex (jĂŒngster Teil unseres Gehirns)

Das Stammhirn regelt Atmung, Fortpflanzung, Nahrungsaufnahme und Verdauung. Hier ist auch das vegetative Nervensystem (VNS) eingebettet.

Das Zwischenhirn mit dem Limbischen System regelt alles, wo es in irgendeiner Form um Emotionen und deren Verarbeitung geht. Teile des limbischen Systems fallen auch in den Bereich des Neokortex.

Das Großhirn macht den Hauptteil aus und besteht aus einer rechten und einer linken GehirnhĂ€lfte.

Dein Großhirn macht Dich zu dem Menschen, der Du in diesem Leben bist. 

Es ist die höchste Instanz, sozusagen die „GeschĂ€ftsleitung“ und managt alle eingehenden Infos und handelt entsprechend.           

Ist unser Bewusstsein im Gehirn?

Das menschliche Gehirn besitzt etwa 100 Milliarden Nervenzellen (Neurone), die durch etwa 100 Billionen Schaltstellen (Synapsen) miteinander verbunden sind. Der Waaahnsinn!

Das sind mehr BlÀtter, als der gesamte Amazonas-Regenwald zusammen hat!!!

Ob in Deinem Gehirn auch Dein Bewusstsein angesiedelt ist, ist allerdings fraglich.

Ich persönlich glaube das nicht!

Du kannst Dir Dein Gehirn eher wie eine Art EmpfangsgerĂ€t z. B. ein Radio vorstellen. Du empfĂ€ngst Signale bzw. Frequenzen von außen, doch „gesendet“ wird von anderer Stelle.

Auch die Radiowellen kannst Du nicht sehen, aber sie sind dennoch da.

Diese Hypothese, dass das Bewusstsein unabhÀngig von unserem Gehirn existiert, ist eine der Schlussfolgerungen, die Neurologen und Wissenschaftler aus den sog. Nahtoderfahrungen gezogen haben.

Denn nur so konnten sie erklĂ€ren, warum ein Mensch noch zu Wahrnehmungen fĂ€hig war, obwohl sein „Hirn“ vorĂŒbergehend komplett außer Kraft gesetzt wurde.

Wenn das EmpfangsgerĂ€t, also das Gehirn wieder lief, empfing es weiterhin normale „Frequenzen“ und eben auch andere Frequenzen, die nur sie empfangen konnten, andere aber nicht.

Sollte Dich das mehr interessieren, empfehle ich Dir folgendes Buch:

BUCH-TIPP: Endloses Bewusstsein – Neue medizinische Fakten zur Nahtoderfahrung von Dr. Pim van Lommel

Die 2 Gegenspieler

Tief unten in unserem Gehirn liegt das vegetative Nervensystem VNS mit einem Bereich, der uns stresst bzw. anspannt und einem Bereich der uns beruhigt:

  • dem Sympathikus (S) und dem Para-Sympathikus (P)

Das VNS, auch autonomes Nervensystem genannt, steuert viele lebenswichtige Körperfunktionen, z. B. die Atmung, die Verdauung und den Stoffwechsel.

Die Nervenbahnen des VNS ĂŒbertragen wichtige Nervenimpulse (Reflexe) aus den Organen zum Gehirn, beispielsweise aus der Blase, dem Herzen oder dem Darm.

Unser gesamtes neuronales Gleichgewicht wird ĂŒberwiegend durch diese 2 Gegenspieler geregelt: den Sympathikus und den Para-Sympathikus.

Ich nenne sie hĂ€ufig vereinfacht „Sympi“ und „Para“. Wie 2 BrĂŒder. Beide sind wichtig. Beide sind notwendig. Manchmal ergĂ€nzen sie sich und manchmal arbeiten sie kontrĂ€r.

Der eine ist weder besser oder schlechter, als der andere. Sie sind einfach.

Und vereinfacht kann man sagen:

  • Sympi ist fĂŒr die Aktivierung und die Anspannung zustĂ€ndig.
  • Para ist fĂŒr die Ruhe und die Entspannung zustĂ€ndig.

oder anders ausgedrĂŒckt 


  • Stress/Belastung aktiviert den Sympathikus
  • Ruhe/Entlastung aktiviert den Para-Sympathikus

 

Das „Problem“ mit unserer Leistungsgesellschaft

Doch in unserer Leistungsgesellschaft hat „Sympi“ oft mehr Macht bzw. mehr zu sagen, als „Para“. Ihm wird sozusagen mehr Bedeutung zugesprochen:

„Erst die Arbeit, dann das VergnĂŒgen!“ ist die Devise.

Doch wenn wir mehr Stress, Aufregung, Anspannung und Unruhe in unserem Alltag erleben, wird „Sympi“ mit der Zeit immer stĂ€rker ausgebildet.

Er hat also mehr Gewicht, wie in der Abbildung mit der Wippe.

Das liegt hirnphysiologisch an folgendem Grund, den ich Dir hier mal als Bild veranschaulichen möchte:

Ein Beispiel

Nehmen wir einmal an, Du stehst vor einer tollen Wiese. Sie steht in voller Pracht und ist unberĂŒhrt.

Und jetzt lÀuft eine einzige Person quer durch diese Wiese.

Du siehst ihre Spur zunÀchst nur ganz schwach, vielleicht anhand einiger umgeknickter Grashalme oder plattgetretener Blumen.

Doch nun gehen noch weitere Personen genau den gleichen Weg durch diese Wiese. Der Pfad wird nun schon deutlicher sichtbar.

Und wenn immer mehr Menschen, in unserem Falle mehr „Aktivierer“ z. B. in Form von Mobbing, Frust, Ärger, Arbeitsplatzunsicherheit, sorgenvollen Gedanken, Selbstzweifeln, Selbstkritik 
 um nur einige zu nennen, den immer gleichen „Wanderweg“ durch Dein Gehirn nehmen, dann prĂ€gt sich dieses deutlicher ein und eine „Spur“ wird förmlich sichtbar.

Mit der Zeit entsteht vielleicht sogar ein richtiger Highway.

So kann es sein, dass schon das kleinste Ereignis in Dir eine gehörige Portion Anspannung auslöst, Dich in Angst, Wut oder Trauer bringt und Deinen Sympi sofort aktiviert.

Sympathikus  – und was ist mit Para?

Ja, der hat in der ganzen Zeit, in der sein Bruder „Sympi“ zugange ist, nichts zu melden.

Er kommt einfach nicht gegen ihn an.

Dabei will er doch fĂŒr den Ausgleich sorgen.

Para wird dann aktiviert, wenn es um Entspannung und Beruhigung geht.

Also immer dann, wenn Du Dir Pausen gönnst, etwas genießt oder ein MittagsschlĂ€fchen machst.

Ungleichgewicht zwischen Sympi und Para: Stress hilft!

In diesem Ungleichgewicht zwischen Sympi und Para liegen viele Probleme unserer derzeitigen Leistungsgesellschaft begrĂŒndet.

Wir haben in uns selbst eine Art „Durazell-Hasen“ (falls Du den nicht mehr kennen solltest, schau Dir das Video unten an;) heran gezĂŒchtet, der in unserem eigenen Haus – oder im Garten, oder im Wohnzimmer, bei der Arbeit, im Bett etc. –  ohne Pause herum rattert und permanent auf Hochtouren lĂ€uft.

Kein Wunder, dass viele unter Bluthochdruck, erhöhten Cholesterinwerten, Angst- oder Panikattacken, WutausbrĂŒchen, ErschöpfungszustĂ€nden oder Schlafstörungen leiden.

Sympi ist immer „in the house“.

Selbst nachts liegt er neben Dir und „trommelt“ Dir was vor.

Und Para?

Ja, Para sitzt gemĂŒtlich in der Ecke und wartet auf seinen Einsatz.

Und warten kann er. Denn er ist sehr geduldig. Aber er will aktiviert bzw. eingeladen werden.

Er kommt erst, wenn Sympi das Feld rĂ€umt bzw. Du ihm die Erlaubnis gibst, jetzt zu ĂŒbernehmen.

Dann darf sich Sympi hinsetzen und Para ĂŒbernimmt. So hilft Dir Dein Stress tatsĂ€chlich!

So geht es also bei jedem effektiven Stress- und Selbstmanagement IMMER um einen Ausgleich zwischen diesen beiden ungleichen BrĂŒdern: von der Anspannung zur Entspannung, von der Entspannung zur Anspannung, von der Anspannung zur Entspannung usw. 


VIDEO-TIPP:Der Durazell-Hase – Werbung aus den 80ern??

Alles Liebe

Deine Jeanette

Ganz relaxt in stressigen Zeiten?

Ganz relaxt in stressigen Zeiten?

Ein hĂ€ufiges Hindernis auf unserem Weg zu mehr Gesundheit und Gelassenheit ist zu viel STRESS. Jeder Mensch erlebt Stress anders und fĂŒr jeden sind andere Situationen stressig.

Nicht jeder Mensch reagiert in der gleichen Situation gleich.

Was den einen stresst, macht dem anderen gar nichts aus. Doch Du kannst lernen, mit dem Stress besser umzugehen und sogar von ihm lernen, ein relaxtes und entspanntes Leben zu fĂŒhren.

Denn: Ob Du etwas als stressig erlebst oder nicht, hÀngt von Deiner Einstellung ab. Und die kannst Du Àndern!

Die Stresslehre – effektive StressbewĂ€ltigung 

Man kann vereinfacht sagen, dass es zwei Arten von Stress gibt:

  1. EU-Stress
  2. Dis-Stress

Eu-Stress wird vom Menschen als positiv, als anregend erlebt, z. B. eine ĂŒberwĂ€ltigende Hochzeit, eine schöne Geburtstagsparty, ein profitabler Vertragsabschluss, eine lang ersehnte Gehaltserhöhung, die Geburt eines Kindes.

Eu-Stress befĂ€higt unserem Organismus optimal zu handeln. Er macht uns kreativ und lĂ€sst uns die Schönheit in allem erkennen. Eu-Stress beflĂŒgelt.

Dis-Stress wird als negativ erlebt, weil die Ressourcen eines Menschen, seine FĂ€higkeiten, seine Konstitution, sein Gesamtzustand mit den vorherrschenden Anforderungen korrelieren, d. h. man glaubt, der Situation nicht gewachsen zu sein, fĂŒhlt sich ĂŒberfordert, klein und unbedeutend.

Das SelbstwertgefĂŒhl leidet und der Mensch fĂŒhlt sich körperlich, geistig und mental gestresst.

Der Körper schĂŒttet Stresshormone aus und bereitet den Körper auf Flucht (nix wie weg hier) oder Kampf (Engagement…ich will mehr davon) vor. Wenn beide Aktionen keinen Erfolg mehr versprechen, fĂ€llt der Organismus zusammen: er gibt auf, was sich in Depressionen, Panik, SchockzustĂ€nden und dem Burnout widerspiegelt.

Was passiert, wenn der Flucht-Kampf-Mechanismus aktiviert wird?

Stress wird zunÀchst als Stimulus wahrgenommen. Unser Körper bereitet uns auf die bevorstehende Reaktion vor, auch wenn diese nur im Kopf stattfindet.

AusschĂŒttung von Adrenalin, Cortisol und anderen Stresshormonen

In Stresssituationen schĂŒttet der Körper neben Adrenalin und Noradrenalin auch das Hormon Cortisol aus, das unseren Organismus evolutionsbedingt auf Kampf oder Flucht vorbereiten soll.

Stimulierung des Sympathikus

Der Sympathikus – ein Teil des vegetativen Nervensystems sorgt fĂŒr mehr Muskelanspannung, Beschleunigung von Herzschlag, Erhöhung des Blutdrucks sowie der Atemfrequenz. Eine vermehrte Schweißabsonderung sorgt fĂŒr eine prĂ€ventive KĂŒhlung des Körpers.

Verlangsamung des Parasympathikus

Der Parasympathikus ist der Gegenspieler des Sympathikus. Er reduziert die Verdauung und vermindert die Ausscheidung.

Verlangsamung der Immunabwehr

Alle verfĂŒgbare Energie muss jetzt fĂŒr das „Überleben“ investiert werden, daher werden Bakterien, Viren oder freie Radikale vorĂŒbergehend nicht mehr bekĂ€mpft. Wir werden infektionsanfĂ€lliger oder fĂŒhlen uns nach einem stressigen Tag wie gerĂ€dert.

Verlangsamung von Reparaturarbeiten

Da sich der Körper auf Flucht oder Kampf einstellt, werden auch Reparaturarbeiten eingestellt, wodurch Wunden langsamer heilen und der Körper sich nicht mehr so schnell erholt.

Reduzierung der Aufmerksamkeit auf das Bedrohliche

Wir haben einen Tunnelblick und ĂŒbersehen dadurch leicht Gefahren z. B. im Straßenverkehr, da unsere KonzentrationsfĂ€higkeit nachlĂ€sst, wodurch die Unfallgefahr steigt.

Was fĂŒhrt zum Stress-Syndrom?

Das Stress-Syndrom

  • Unsicherheit im Beruf
  • StĂ€ndige Über- oder Unterforderung
  • Mangelnde Anerkennung im Beruf oder in der Partnerschaft
  • Das GefĂŒhl, dass nie genug da ist, dass es nie reicht
  • Das permanente GefĂŒhl, dass es sowieso egal ist, was man macht
  • Fortdauernder Leistungsdruck…besser, weiter, schneller
  • Entfremdung zur Arbeit – keinen Sinn mehr darin sehen
  • Fehlende LoyalitĂ€t zum Arbeitgeber
  • Mangelnder Freundeskreis, wenig soziale Kontakte
  • Rigides Wertesystem (bis dass der Tod uns scheidet)
  • Starre GlaubenssĂ€tze (erst die Arbeit, dann das VergnĂŒgen)

Die Stufen des Stress-Syndroms

1. Einfache Aktivierung des Flucht-Kampf-Mechanismus

2. Dauernde Muskelverspannungen, falsche Atemgewohnheiten

3. Muskelschmerzen, Schmerzen insbesondere in Schultern, Nacken und unterem RĂŒcken

4. Man fĂŒhlt sich geistig mĂŒde, erschöpft, ausgelaugt, ist leicht reizbar, alles wird einem zuviel

5. Durch Einengung der Aufmerksamkeit reduziert sich die FÀhigkeit, kreative Lösungen zu finden

6. Organische Probleme: „Klassisch“ MagengeschwĂŒre, Verstopfung, Bluthochdruck, Kopfweh

7. Viele Krankheiten werden durch Stress verursacht oder begĂŒnstigen diese, z.B. Krebs, Allergien, alle
     Verdauungsprobleme, Hautkrankheiten, ImmunschwÀche, ErkÀltungen, Grippe u.v.m.

8. Nervenzusammenbruch, Burnout-Syndrom, körperlicher Zusammenbruch

9. Tod 

Die 3 SĂ€ulen der Stresskompetenz

Instrumentelle Stresskompetenz

Anforderungen aktiv angehen

  • Fortbildungen besuchen
  • GesprĂ€che fĂŒhren
  • soziale Netzwerke aufbauen
  • lernen auch mal „Nein“ zu sagen
  • Grenzen setzen

Mentale Stresskompetenz

Förderliche Einstellungen erwerben

  • Die RealitĂ€t annehmen lernen
  • Anforderungen konstruktiv bewerten
  • Überzeugung der eigenen Kompetenz stĂ€rken
  • StressverstĂ€rkende Einstellungen reduzieren

Regenerative Stresskompetenz

In der Freizeit Ausgleich suchen

  • AktivitĂ€ten die Spaß machen, aber keine Aufregungen und kein Leistungsdruck
  • Erholung aktiv gestalten (Pausen, Schlaf, Urlaub)
  • GenussfĂ€higkeit wieder aktivieren
  • Körperlich und mental entspannen lernen
  • Sport und Bewegung

Alles Liebe.

Weitere Artikel:

Jeanette Richter Spirituelles Stressmanagement

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